Im Moment sitze ich im Greyhound Bus zu meinem endgültigen Platzierungsort Tallahassee, Florida. Deshalb habe ich endlich Zeit gefunden, euch ein wenig über die vergangenen Tage zu informieren.
Flug & New York
Da fange ich mit dem Samstag vor meinem Abflug an. Vielen Dank (!!!) an alle die zu meiner Abschiedsfeier gekommen sind. Jungs&Mädels das war der absolute Knaller.
Wer jetzt einen Krimi zum Koffer packen erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Zu meiner Überraschung lief alles reibungslos und im Rahmen des zugelassenen Freigepäcks.
Trotz schreiender Babies und Kinder im näheren Umfeld meines Sitzplatzes ging der Flug nach JFK Airport, New York gut vorbei. Einen nicht unerheblichen Anteil hatte der innerdeutsche Austausch mit Annika auf Kölsch bzw. Schwäbisch. Am JFK angekommen hieß es das Einreiseprozedere über sich ergehen zu lassen. Nach gefühlten 10 Stunden (es waren nur 1,5) hatten wir schließlich alle unsere Koffer und konnten den Cultural Vistas Bus entern. Im YMCA Hostel* angekommen hieß es erstmal Gepäck verstauen. Leichter gesagt als getan. Die Zimmer würden jedem Miniaturenmuseum gut zu Gesicht stehen. Schleunigst ging es weiter zu Chipotle* zum Mittagessen, Cultural Vistas hat alle 75 Teilnehmer eingeladen. Danach gingen wir alle zusammen zum Times Square um ein Gruppenfoto zu machen. Nach dem Gruppenfoto war es jedem selbst überlassen sein Programm für den Rest des Tages zu gestalten. Stefan und mich trieb es auf den Top of the Rock*, von dort aus hat man meiner Meinung nach einen atemberaubenden Blick über Manhattan. Nach einem langen Tag ging es für uns dann zurück zum YMCA.
Der Mittwoch war geprägt von einem ganztägigen Seminar. Das Vormittagsseminar fand im German House(Konsulat) statt und das Nachmittagsseminar im United State Department. Für den Abend hatte Cultural Vistas zwei Sightseeing Busse organisiert, die uns die wichtigsten Plätze in New York zeigen sollten. Glücklicherweise kamen wir die Busfahrt ganz ohne Regen aus. Nach der Busfahrt ging es mit Stefan schließlich noch zum Abendessen zu McDonalds. Ja McDonalds*, weil es keine 5 Minuten vom YMCA entfernt war und wir schon ziemlich müde waren. Nach dem obligatorischen Bagel mit Frischkäse Frühstück ging es wieder zum German House, an diesem Tag stand aber nur ein Vormittagsseminar auf der Schedule. Dieses enthielt allerdings unseren weiteren Reiseverlauf zu den jeweiligen Platzierungsorten. Im Endeffekt kann ich wohl behaupten das meine Homestaytour ziemlich entspannt ist im Vergleich zu manch anderen.
New York/ La Guardia Airport- Atlanta (4 Tage)- Tallahassee (Greyhound mit Umstieg in Lake City, FL)
Bevor ich mir zuviele Gedanken über die Weiterreise machen konnte, ging es an unserem freien Nachmittag mit Stefan wieder „op Jöck“. Besonders erwähnenswert ist die New Yorker Subway(U-Bahn). Am Gleis wird man von einer regelrechten Hitzewelle überrollt, nur um in der U-Bahn selbst schockgefrostet zu werden. Unglaublich ! Davon abgesehen ist die Subway ein hervorragendes Fortbewegungsmittel um New York unsicher zu machen. Gegen Abend verschlug es Stefan und mich ins Hofbräuhaus*, dort kamen wir umgehend mit Amerikanern ins Gespräch. Wir mussten Ihnen erst erklären, dass es in Deutschland mehr gibt es das Oktoberfest. Wenig später ging es mit Stefan und Nico weiter zu Bechslers Currywurst* wo es frischgezapftes Reissdorf Kölsch (!!!) zu einmaligen 3$ gab. Das war uns jedoch egal, da dies unser letztes Kölsch für ein Jahr gewesen sein wird. Am späten Abend schnappten wir uns das erste Taxi, welches uns zum YMCA chauffiert. Die Yellow Cabs sind nur zu empfehlen. Sie sind sehr preiswert und haben einen Fernseher, dazu bleibt zu erwähnen das die Taxi Fahrer Gas geben als würden Sie sich um ein Cockpit in der Formel 1 bewerben.
Weiterreise / Atlanta
Zur bestmöglichen Zeit um 4:30 Uhr klingelte mein Wecker, damit ich mein Supershuttle um 5:25 Uhr nicht verpasse. Das Supershuttle war on time und ich viel zu früh am Flughafen. Glücklicherweise kann man in New York La Guardia hervorragend frühstücken. Scrambled Eggs mit Bratkartoffeln um 7 Uhr sind eine ganz feine Sache. Trotz halbstündiger Verspätung des Abflugs landete mein Delta Flug pünktlich am größten Flughafen der Welt in Atlanta ( ATL). Warum das der größte Flughafen der Welt ist sollte ich auch noch zu spüren bekommen. Es gibt einen AirTrain um zum Baggage Claim zu kommen !!! Das gilt für alle Terminals in ATL, total irre. Selbst mit dem AirTrain war ich noch 5 Minuten unterwegs und das obwohl mein Ankunftsterminal relativ „nah“ an der Gepäckausgabe war.
Nun ging es per U-Bahn quer durch Atlanta zur Medical Center Station, diese Fahrt dauerte gut 40 Minuten. Diese Bahn war allerdings sehr gemütlich und zügig unterwegs. Die KVB Köln könnte sich in Atlanta einiges abschauen. An der Medical Center Station wurde ich von meinen Temporary Hosts Betsy, Jamie und Charlie Hernquist abgeholt. Jamie und Charlie sind 3 respektive knapp ein Jahr alt.
Hernquists leben in einer Nachbarschaft die ich so vorher nur in verschieden Filmen gesehen hatte. Überwiegend große Häuser und sehr viel Platz für jedes Grundstück. Im Gästezimmer angekommen war ich erstmal platt. Alleine das Bett ist größer als das Zimmer im YMCA Hostel. Nachdem die Jogginghose durch Shorts ersetzt wurde ( In Georgia ist es brütend heiß) ging es mit Betsy in einen Grocery Store ( Supermarkt). Das war insofern ziemlich beeindruckend, weil Betsy allmögliche Coupons sammelt und über jeden „Sale“ Bescheid weiß. Bei einem Einkauf von um die 60$ hat Sie sagenhafte 35 $ gespart !!! So wird’s gemacht, es ist schon der Wahnsinn wieviel Dollar man sparen kann, wenn man sich ein wenig bemüht. Zum Abendessen kam auch Tim Hernquist (Hostdad) nach Hause, er erzählte mir das er mit Betsy für 3 Jahre in Köln gewohnt hat. Von dort an war das Gesprächsthema des Abends klar. Am nächsten Morgen wurde der Tag mit Pancakes und Ahornsirup eröffnet. Gefühlt war das wie ein Mittagessen. Wenig später ging es mit Tim und Jamie nach Downtown Atlanta. Downtown ist nicht so groß wie ich dachte, dennoch gibt es dort einiges zu sehen.
Martin Luther King House&Museum, Coca Cola Museum, CNN Studios, Turner Field, Olympia Park, Georiga Dome, Phillips Arena
Am Abend ging es mit allen zusammen in eine amerikanische Sportsbar, die sich TacoMac Sportsgrill nennt. Selten habe ich einen solch guten Burger und vor allem geniale Fries gegessen. Als Vorspeise gab es nichts geringeres als eine Riesenschüssel mit Nachos und Tacos. AWESOME!!!
Am nächsten Tag ging es morgens mit Tim zu einem Walmart, dieser ist wohl am besten mit der Metro in Deutschland zu vergleichen. Der Rest des Tages war mit zwei Kindergeburtstagen verplant. Geburtstag Nr.1 fand im lokalen Swim&Tennis Club statt. Dort gab es sündhaft süße Cupcakes und einen etwas gewöhnungsbedürftigen Green Tea with honey. Tim und ich haben und dann schleunigst dem Tennisplatz gewidmet. Es vergingen keine 10 Minuten und wir wurden von einem lokalen Clubmitglied angesprochen ob wir nicht Lust auf Wings&Beer haben. Lust hatten wir definitiv, aber leider keine Zeit. Ihr habts geahnt? Richtig Geburtstag Nummer zwei stand auf der Schedule. Nach einer gut 30 minütigen Fahrt kamen wir bei dem Haus an wo der Kindergeburtstag steigen sollte. Die Gastgeber kommen aus Venezuela und die Hernquists und ich waren die einzigen Gäste die kein Spanisch konnten. Das klingt allerdings schlimmer als es tatsächlich war. Im Gegenteil, alle waren sehr gesprächig und mit Südamerikanern ist man dann auch schnell beim Thema Fußball angekommen. Zu meiner Überraschung kennt wohl das letzte Kuhdorf in Venezuela den ruhm- und glorreichen 1.FC Köln. Zu der Feier selbst kann ich nur sagen, dass es absolut verrückt war. Es gab eine Hüpfburg und das Geburtstagsmotto war „Flugzeug“. Das heißt, dass wirklich alles (Torte, Cupcakes, Goodies,Tische und Stühle) dem Motto getreu war. Zum Ende der Feier wurden leere Plastiktüten an die Kinder verteilt und es wurde vom Dachgeschoss ein gefülltes Plastikflugzeug herabgelassen auf das die Kinder mit einem Stock einschlagen konnten. Das hatte das Resultat, dass jede Menge Süßigkeiten aus dem Flugzeug fielen und die Kinder diese in Ihre Plastiktüten sammelten. So einen verrückten Kindergeburtstag hab ich noch nie gesehen, aber gut das man nicht auslernt.
Mein letzter Tag in Atlanta sah am Vormittag einen Besuch im Historic Atlanta Georgia Museum vor. Dort gab es viel Wissenswertes zum Amerikanischen Bürgerkrieg und den olympischen Spielen 1996. Das Museum hat auch einen Outdoor Bereich mit einem Garten und alten Farmhäusern. Selbstverständlich erwischte Tim, Charlie und mich ein heftiger Regenschauer, diese sind in Atlanta nicht unüblich. Wie könnte man den letzten Abend in Atlanta besser ausklingen lassen als mit einem Baseballspiel live im Turner Field?
Richtig für einen wie mich, gibt es da nicht viel bessere Optionen. Im Stadion angekommen gab es für Tim und mich erstmal eine gigantische Pizza und ein regular Budweiser. Gut das Biergeschmäcker unterschiedlich sind, mehr fällt mir dazu nicht ein. Am Nachbartisch saß ein Vater mit seiner Tochter, mit dem Vater kamen wir schnell ins Gespräch. Er sorgte für die Aussage des Abends „I’ve been at Poland at once and I was surprised that they have Pizza in Poland“.
Leider wurde der First Pitch um gut 1,5 Stunden verschoben, weil es wie aus Kübeln gegossen hat. Glücklicherweise konnten wir doch noch die größten Teile des Spiels sehen. Für die Atlanta Braves lief es weniger gut, die Philadelphia Phillies holten sich einen nie gefährdeten 5:0 Auswärtssieg.
Abschließend kann ich nur ein riesiges Danke an Tim, Betsy, Jamie und Charlie ausrichten. Ihr wart fantastische Hosts, mich hätte es nicht besser treffen können.
Vielen Vielen Dank !!!
*YMCA, für alle die eine günstige und vor allem saubere Bleibe in New York suchen. Sehr zentral (Times Square, Grand Central Station, UN Gebäude)
*Chipotle, Mexikanische Fastfoodkette mit sehr leckeren Burritos und Tacos. Achtung sehr scharf !
*Top of the Rock, das Rockefeller Center. Die meisten kennen das aus “Kevin allein zu Hause”.
*Mc Donalds ist kein Stück besser als in Deutschland
*Hofbräuhaus, 1 Maß Bier 16$ und deutsches Essen, Ecke 44th Street zwischen 2&3 Avenue
*Bechslers Currywurst, Reissdorf Kölsch vom Fass !!! Ecke 14th Street 1Avenue
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Daniel
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