Zu aller erst wünsche ich euch ein frohes neues Jahr 2014. Ich hoffe das Ihr alle ein frohes Weihnachtsfest gefeiert habt und am besten mit mächtig Schwung ins neue Jahr gerutscht seit.
Seit meinem letzten Blogeintrag ist sehr sehr viel Zeit vergangen, aber dank der Feiertage bietet sich ein neuer Bericht einfach an. Davon abgesehen ist es auch einfach nochmal Zeit, die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen. In diesem Zeitraum habe ich hier einiges erlebt und sehr viel positive Erfahrungen sammeln können. Da wären die Feiertage (Thanksgiving, Weihnachten ), mein erstes NFL Spiel und ein einwöchiger Floridatrip. Zu diesen Themen werde ich im Laufe des Eintrages ausführlicher berichten.
Das Negative zu erst, leider ist mir die Kupplung bei meinem Auto flöten gegangen. Das hieß dann kurz vor Weihnachten nochmal tief in den Geldbeutel greifen. Ein riesiger Dank an dieser Stelle geht an meine Eltern, ohne euch wäre einiges nicht möglich ! Das muss zur Halbzeit des Programmjahres schlichtweg mal erwähnt werden.
Das Auto ist dann glücklicherweise auch das einzige Haar in der Suppe, seitdem ich in Tallahassee bin. An der TCC hatte ich mit meinen Fächern keinerlei Probleme und konnte mit ordentlichen Noten das Semester beenden. Ein besonderes Erlebnis an der TCC war die „International Students Week“, dort war es den verschiedenen Vertretern ihrer Länder vorbehalten ihr Heimatland vorzustellen. Für mich war dann natürlich der deutsche Tisch vorbehalten, an dem Lebkuchen (Danke Monika !) verteilt wurde. Zudem befanden sich einige Informationen zu Köln an meinem Stand, sodass manche Amis dachten Köln wäre ein einiges Land. Mein Stand hatte den Jungs vom schuleigenen YouTube Channel so gut gefallen, dass Sie mich umgehend vor die Kamera stellten. Erlebt man so auch nicht alle Tage*. Allerdings war es etwas erschreckend festzustellen, das der Amerikaner in der Regel ein recht schwaches Allgemeinwissen hat. Viele Studenten waren davon überzeugt, dass Deutschland in Asien oder Südamerika liegt.
Tja so kann man sich täuschen, Sachen gibt’s.
Zu meiner Volunteer Work kann ich berichten, dass ich mir keine bessere Stelle zum volunteeren hätte vorstellen können. Es macht unglaublich viel Spaß jeden Tag mit den Jungs auf dem Fußballfeld zu stehen. In bleibender Erinnerung werden definitiv die Auswärtstouren bleiben. Ich dachte das wir schön Oldschool mit dem gelben Schulbus abgeholt werden, als dann allerdings ein 1a Superschlitten von einem Reisebus um die Ecke kam war ich doch sehr überrascht. Der Schlag traf mich dann aber im Bus, ESPN lief auf den Fernsehern, es gibt WiFi und auf jedem Platz war ein Lunchpaket vorbereitet. Weltklasse ! Da bleibt es fast schon überflüssig zu erklären, dass wir nicht in irgendeiner Bruchbude übernachtet haben, sondern in einem ordentlichen Mittelklasse Hotel. Dank der Kontakte von dem Headcoach der Fußballmannschaft habe ich endlich einen Job bekommen. Ich werde bei „Warner Soccer“ arbeiten, teils im Büro teils als Torwarttrainer. „Warner Soccer“ ist im Prinzip eine Fußballschule mit eigenen Ligen. Ziel ist es, Kids im Alter von 6-17 abseits vom High School Fußball weiter zu entwickeln.
Bericht: Gainesville/ San Diego Chargers v.s. Jacksonville Jaguars
Ende Oktober hieß es dann für mich „Chargers Football live in Jacksonville“. Auf diesen Tag habe ich gewartet, seitdem ich wusste das es mich nach Tallahassee verschlägt. Da dass Footballspiel an einem Sonntag war, fuhr ich Samstags schon zu Katharina nach Gainesville. An der Stelle noch ein Danke schön an Katharina, die sich dafür entschied mit einem sportbekloppten ins Stadion zu gehen. Wie ich eben bereits erwähnt habe wohnt Katharina in Gainesville. Gainesville liegt etwa 2,5 Stunden östlich von Tallahassee und hat knapp 90.000 Einwohner. Das Besondere an Gainesville ist mit Sicherheit, dass dort die University of Florida beheimatet ist. Die UF ist eine der bekanntesten Unis im ganzen Land und die größte Uni in Florida. Zudem ist die UF bekannt für ihre in der Regel* sehr erfolgreichen Sportteams, den Florida Gators. So konnten wir beide auch den „Swamp“ besichtigen, das Stadion der Footballmannschaft. Undenkbar in Köln-Müngersdorf einfach ins Stadion zu latschen, aber in Gainesville kein Problem. Ansonsten kann Gainesville auf ganzer Linie überzeugen, es gibt sehr viele Restaurants mit großen Outdoorbereichen. Schließlich landeten wir im Stubbi&Steins, dass Reissdorf Kölsch im Angebot hat samt Kellnerinnen mit Gaffel Kölsch T-Shirt. Volltreffer ! Nach diesem gelungenen Abends ging es am Sonntagmorgen nach Jacksonville. C.a. 3 Stunden vor Kickoff trafen wir am Parkplatz ein, wo wir erstmal die Campingstühle und das mitgebrachte Essen auspackten. So verging die Zeit bis zum Kickoff wie im Flug und wir saßen pünktlich zur Hymne im Everbankfield Stadium. Als riesiger San Diego Chargers Fan, bin ich sehr froh, dass die Chargers einen ungefährdeten 24-6 Auswärtssieg einfahren konnten. Sehr nervenschonend für mich, das können die Jungs aus South California auch ganz anders. Zur Stimmung im Stadion kann ich nur sagen – nicht vorhanden. Zu erwähnen bleiben noch unsere sehr unterhaltsamen Sitznachbarn, die sich für alles interessiert haben nur nicht für das Footballspiel.
Als Fazit dieses Wochenendes bleibt: Besser geht es nicht !
Bericht: Tampa/Keys/ Miami
Eine Woche vor Weihnachten, hat sich Stefan als Besuch angemeldet. Erwähneswert dabei ist, dass Stefan in Olney, Illinois wohnt. Das sind einfach mal knackige 14 Stunden Autofahrt bis Tallahassee. Für einen Kerpener allerdings ein Klaks. Unser Plan war eine Woche Südflorida unsicher machen. Zunächst habe ich ihm dann allerdings meine „Heimat“ vorgestellt, da war Stefan sprichwörtig platt als er diese riesige Florida State University gesehen hat. Verständlich, mir ging es am Anfang auch nicht anders. Montags hieß es dann, aufbrechen Richtung Südflorida. Station 1 Tampa. Warum eigentlich Tampa? Sektion Rheinland hatte im Archiv geblättert und festgestellt das in Tampa, Programmteilnehmerin Sabrina wohnt. Also haben wir uns mit Sabrina abgesprochen um uns nachmittags an einem Einkaufszentrum zu treffen. Das eine 5-stündige Autofahrt bei Stefan und mir nicht ohne Helene Fischer und kölschen Tön von Statten läuft, solltet ihr mittlerweile mitbekommen haben. Nachdem wir Sabrina eingesammelt hatten, fuhren wir nach Clearwater Beach um ein wenig zu entspannen nach der langen Autofahrt. Zum Abendessen ging es zu „Hogans Beach“, das Restaurant von dem bekannten Wrestler Hulk Hogan. Am Abend erkundeten wir schließlich noch die Altstadt von Tampa, die sehr hispanic geprägt ist. Am nächsten Tag ging es Richtung Keys via dem Everglades Nationalpark. Mit an Bord war auch Sabrina, die sich kurzfristig entschlossen hatte mitzureisen. An einem Visitor Center bekamen wir den „Geheimtipp“ eine Offroadpiste durch die Everglades bzw. dem Big Cypress Park zu nehmen. Dieser Tipp war schlichtweg genial. Links und Rechts lagen Alligatoren am Straßenrand. Wahnsinn, besser hätten wir uns das nicht vorstellen können. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir in Islamorada an, Islamorada ist ein kleines Örtchen auf den Keys. Dort hatten wir ein günstiges Hotel gefunden, dass aber gänzlich zu überzeugen wusste. Am nächsten Tag ging es dann Richtung Key West, um uns am südlichsten Punkt von den USA fotografieren zu lassen. Von dort sind es tatsächlich nur 90 Meilen bis nach Kuba. Zu den Keys kann man nur sagen, dass dies eine einzigartige Landschaft ist. Auf der einen Seite schwappt der Atlantik vor sich hin und auf der anderen Seite der Gulf von Mexiko. Die lokalen Restaurants sind sehr idyllisch und typisch für die Umgebung eingerichtet. Die Keys konnten uns alle drei auf das Vollste beeindrucken. Etappe Nr. 3 von unserer Rundreise sollte Miami sein. Am Anreisetag hatten wir noch schnell ein Hotelzimmer am Northbeach gebucht. Der Northbeach ist nur wenige Autominuten vom berühmten Southbeach entfernt. Der Southbeach ist so wie man Ihn sich vorstellt. Bunt, laut, viele Touristen, jede Menge Clubs, Restaurants und Geschäfte. Es gibt definitiv schlimmere Sachen, als sich das Treiben bei einem köstlichen Cocktail anzuschauen. Glücklicherweise lag unser Hotel unmittelbar am Strand, das hieß das wir nach der ganzen Fahrerei erstmal ordentlich die Seele baumeln ließen. Den Strand nutzten wir als Sektion Rheinland auch um dem Effzeh Derbygrüße aus Miami auszurichten. Mit Erfolg wie sich später herausstellte. Nach 5 sensationellen Tagen in Südflorida ging es dann wieder Richtung Tallahassee.
Das war ein Trip, den ich sicherlich nicht mehr vergessen werde. Vielen Dank dafür an die restliche Crew !
Bericht: Thanksgiving / Weihnachten
Zu Thanksgiving hatte uns Monikas Sohn Chuck eingeladen nach Fort Myers zu seiner Familie zu kommen. Thanksgiving ist einer der wichtigsten, für manche der wichtigste Feiertag in den USA. Thanksgiving wird immer am letzten Donnerstag im November gefeiert. Ganz traditionell gab es einen riesigen Truthahn mit allmöglichen Beilagen. Wer bei so einem Festessen nicht satt wird, dem ist nicht mehr zu helfen ! Gut das der Feiertag im Prinzip nur aus Essen und Football gucken besteht, zu Bewegung irgendeiner Art wäre ich nach dem Essen nicht mehr in der Lage gewesen.
Am nächsten Tag, steht für den Durchschnitts Ami shoppen gehen an. Der Grund dafür nennt sich „Black Friday“, an diesem Freitag nach Thanksgiving gibt es in so gut wie jedem Geschäft stark reduzierte Preise auf sämtliche Artikel. Da ich gelinde gesagt nicht der größte Fan von Shopping bin, war ich mehr als froh, das Monika vorgeschlagen hat mit mir zum Strand zu fahren. Während sich die meisten Leute ein Rennen mit dem Einkaufswagen lieferten, ließ ich mich von der Sonne am Gulf von Mexiko braun brennen. Noch zu erwähnen bleibt, dass die Amerikaner das Autofahren nicht erfunden haben. Auf dem Rückweg gab es in kürzester Zeit 4 aufeinanderfolgende Unfälle auf der Autobahn. Durch den Feiertagsverkehr* und der schwachsinnigen Regel des Rechts überholen, war der ein oder andere maßlos überfordert.
Wenige Wochen später stand mit Weihnachten, der nächstgroße Feiertag vor der Tür. In Deutschland hatte ich in der Regel immer eine gewisse Vorfreude auf Weihnachten. Das dies auch wetterbedingt war durfte ich nach 22 Jahren in Florida herausfinden. Durch unser immernoch passables Wetter, hatte ich keinerlei Weihnachtsvorfreude. Für Weihnachten muss es einfach kalt sein ! Das heißt aber nicht, dass unser Weihnachtsfest hier nicht gut war. Im Gegenteil, Weihnachten wird bei Monika und Ihrer Familie in etwa so gefeiert wie bei uns in Deutschland. An Heiligabend kam Ihr zweiter Sohn Roy mit seiner Familie vorbei. Roy wohnt nur 5 Minuten von uns entfernt. Am Weihnachtsfeiertag drehte sich der Spieß um und wir wurden bei Roy zum Weihnachtsessen eingeladen.
Ich habe versucht mich mit dem Blog relativ kurz zu halten, was mir allerdings nicht wirklich gelungen ist. Dafür habe ich einfach zu viel erlebt seit dem letzten Blogeintrag. Ich werde versuchen den nächsten Blogeintrag etwas zeitnaher zu verfassen, damit Ihr keine 2 Stunden vor dem Blog sitzen müsst.
*http://www.youtube.com/watch?v=OhDrvt-N–M&feature=youtu.be ( ab 2:15min)
*in der Regel, dieses Jahr hatte gerade die Footballmannschaft ein rabenschwarzes Jahr,
sehr zur Freude für Fans der FSU, weil die UF und die FSU ein jahrelange Rivalität führen.
*Feiertagsverkehr, der Verkehr ist keineswegs mit dem in Köln zu vergleichen, die Amis würden keine 100m weit kommen, falls Sie um 17Uhr von der Zoobrücke bis Kreuz Köln-Heumar müssten.
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Daniel