Ich bin wie die meisten sicherlich wissen nicht der Schreibwütigste aller Menschen. Da ich höchstwahrscheinlich nicht jedem einzelnen ausführliche Mails etc. schreiben oder beantworten kann, habe ich entschlossen einen Blog zu meinem Auslandsaufenthalt in den USA online zu stellen. Es wird sich rausstellen, ob mein Blog regelmäßig oder nicht so regelmäßig mit News gefüttert wird. Stand jetzt nehme ich es mir zumindest vor. Falls Ihr nach einige Zeit denkt „Vom Daniel hann mer lang nix mih jehört“ , haut mich einfach drauf an !
Bewerbung
Wie komme ausgerechnet ich darauf mich für ein Stipendium in den USA zu bewerben? Naja ich bin seit einer gefühlten Ewigkeit ein großer Amerika Sympathisant, daran hat meine Patentante Martina einen riesigen Anteil, weil Sie seitdem ich denken kann in Los Angeles lebt (an der Stelle, beste Grüße nach Culver City ). So kam es dazu, dass ich u.a. schon zweimal in Kalifornien war und ich jedes mal noch begeisterter nach Hause geflogen bin. Dazu war ein guter Freund Christopher(Gruß in den RE 7 nach Münster) schon mal zu einem Austauschjahr in Cincinnati, Ohio. Für mich steht deshalb seit längerem fest, dass ich selbst gerne einige Zeit in den Staaten verbringen möchte.
Im Herbst hat mich dann ein Arbeitskollege (Danke Marc!) auf eine Anzeige des GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) in der Rhein-Sieg-Rundschau aufmerksam gemacht. „Bewerbung für ein Stipendium in den USA“. Das Stipendium soll ein halbes Jahr College und ein halbes Jahr Praktikum in einem amerikanischen Unternehmen beinhalten. „Das wäre doch genau das Richtige“ dachte ich mir, die simple Bewerbung ist es schon wert. Gesagt getan, prompt wurden die Bewerbungsunterlagen angefordert. Wie vom Blitz getroffen hab ich aus der Wäsche geschaut, als sich eine wahre Zettelwirtschaft auf meinem Schreibtisch aufbaute. Damit hatte ich nicht gerechnet. Nach einigen „ Was mach ich den Mist überhaupt? Ich werde doch eh nicht ausgewählt“ Momenten, hatte ich tatsächlich den Fragemarathon überstanden und gen Bonn gesendet. Bonn war schließlich auch der Ort der Auswahltagung, zu der ich eingeladen worden bin. Dort stand eine Teamaufgabe, ein Englischtest, Allgemeinwissenstest sowie ein Einzelgespräch vor einer Kommission auf der Agenda. Nach einigen Wochen rief mich meine Mutter auf dem Handy an, dass Ich in Siegburg ein Termin mit Frau Winkelmeier-Becker habe. Frau Winkelmeier-Becker von der CDU ist die Bundestagsabgeordnete von meinem Wahlkreis dem Rhein-Sieg-Kreis. Allmählich dämmerte mir das meine Chancen auf das Stipendium durchaus real sind. Mit einer ordentlichen Portion Nervosität ging ich ins Gespräch mit Frau Winkelmeier-Becker. Das Gespräch war sehr angenehm, allerdings konnte ich absolut nicht einschätzen wie meine Chancen stehen. Wenn das mal keine Voraussetzungen sind eine gefühlte Ewigkeit auf die Entscheidung zu warten…
Zusage
Der angepeilte Zeitraum (Mitte Februar) der Verkündung war bereits vergangen und ich bekam stetig ein schlechteres Gefühl bezüglich meiner Chancen. Samstag Mittags in der Pause eines Fußballturniers kam ich nach Hause und erhielt einen Brief von Frau Winkelmeier-Becker. Mein Puls schoss in etwa so los, wie ein Formel 1 Wagen beschleunigt. Die nächsten Minuten waren ein einziger Jubelschrei. Wahnsinn, Jackpot ich hab das Stipendium. Einen ähnlichen Jubelsturm kann ich mir wohl nur bei einer Deutschen Meisterschaft* für den 1.FC Köln vorstellen.
Mit der Zusage im Gepäck ging es schließlich zum Vorbereitungsseminar nach Bad Bevensen*(ähm ja wo geht’s genau hin?). Dort stand interkulturelles Training (Eskimo-Begrüßung werde ich nicht so schnell vergessen)*, Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit (KZ Besuch in Neuengamme) und die Ablaufbesprechung auf der to-do Liste. Nebenbei wurde der TOEFL-Test gemacht, den ich glücklicherweise mit 523 Punkten gemeistert habe. Als Fazit von Bad Bevensen bleibt fest zu halten, dass wir eine super Truppe sind und wir viel Spaß hatten. Mit solchen Leuten an Bord wird das ein geniales Jahr in den USA.
Vorgeplänkel
Wer denkt, dass ich nach der Zusage in aller Ruhe auf den Abflug am 06.08 in Frankfurt warten kann, hat sich gewaltig getäuscht. Ich nenn euch paar wenige Angelegenheiten die ich noch zu regeln habe bevor es über den großen Teich geht.
– Eröffnung eines Kontos bei der DKB
– Internationaler Führerschein
– Kündigung des Handyvertrags
– Das Koffer packen üben (kein Scherz)
– Interview bei der US-amerikanischen Botschaft in Frankfurt
Zum Ende meines ersten Blogeintrags überhaupt, der doch länger ist als ich dachte, möchte ich allen vielmals danken die mich in jeglicher Art und Weise an der Bewerbung unterstützt haben.
Insbesonders möchte ich mich bei meinem Ausbildungsleiter Herr Kurt Schiffer bedanken. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie mich stets so gut es ging unterstützt haben und mir keine Steine in den Weg gelegt haben als ich zu diversen Gesprächen/Auswahltagungen eingeladen worden bin.
Vielen Dank.
Ein besonderer Dank geht auch an Frau Elisabeth Winkelmeier-Becker. Vielen Dank, dass Sie mich als Botschafter ausgewählt haben um den Rhein-Sieg-Kreis in den USA zu vertreten.
Sobald es was zu meinem Aufenthaltsort in Amerika zu verkünden gibt, wird es hier ein Update geben !
Ich freu mich auf reichlich Kommentare, haut in die Tasten.
Keep following,
Daniel
*1: Eine deutsche Meisterschaft mit dem FC werde ich wohl nie erleben.
*2: wer es nicht wusste, Bad Bevensen liegt zwischen Hannover und Hamburg.
*3: Wer unbedingt eine Eskimo-Begrüßung machen möchte, haut seinem Kumpel bei der Begrüßung mit der Faust auf die Stirn und auf die linke Schulter.
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Wo mir sin, is Kölle…
Wenn die Sektion Rheinland diese Auswärtsfahrt nicht rockt, wer dann?!
Viel Spaß, leeve Jung!