Ankunft in Tallahassee/ Papierkram en masse
Am 13. August bin ich dank Greyhound* sicher und pünktlich in Tallahassee angekommen. An der Greyhound Station in Tallahassee, hatte sich schon ein Empfangskomitee für mich versammelt. Dieses bestand aus meinen vorrübergehenden Hosts Doug und Melissa, meiner Hostmum Monika (ab Oktober bin ich bei Ihr) sowie Betty, Justin und Angelica von der Internationalen Studenten Organisation am Tallahassee Community College. Nach reichlich Händeschütteln und in die gezückten Handykameras lächeln ging es dann mit Doug und Melissa „nach Hause“. Nachdem ich meine Gastgeschwister Ryan und Kathryn begrüßt hatte, wurde mein Zimmer bezogen. Das Zimmer ist doch größer als ich gedacht habe, ich konnte ohne Probleme alle Sachen in die Schränke räumen. Glücklicherweise hat das Zimmer auch einen Schreibtisch, einen Drucker und sämtliches Bürozubehör, sodass ich für die anstehende Papierflut gut gerüstet bin. Zum ersten Abendessen gab es ?… Ja wer hätte es gedacht, Hamburger .
Am nächsten Tag hat Kathryn einen auf Touristenführer gemacht und hat mir Tallahassee gezeigt. Die Stadt hat ca. 200.000 Einwohner und ist die Hauptstadt von Florida. Die Florida State University* ist in Tallahassee beheimatet und hat 45.000 Studenten. Die Uni hat zudem eines der besten Football Programme im ganzen Land, alle Sportteams der FSU nennen sich Seminols.
Tallahassee ist keine typische Großstadt wie man meinen könnte, die Stadt ist sehr weitläufig und hat einen eher kleineren Stadtkern. Ich wohne c.a 20 Minuten entfernt von meinem College, das heißt ohne Auto geht hier einfach gar nichts. Am selben Tag konnte ich glücklicherweise schon eine amerikanische Handynummer mein Eigen nennen. Somit war das erste Häkchen auf der Checkliste gesetzt.
Wenige Tage später hatte ich dann tatsächlich schon mein Auto gekauft, einen blauen Saturn Vue 2005. Dank der fachmännischen Unterstützung von Doug lief der Autokauf ziemlich reibungslos. Selbiges gilt für meinen Führerschein, meine Versicherung, meine Social Security Number und meinen Bank Account. Ich kann mich wirklich sehr glücklich schätzen, dass ich diesen Papierkram innerhalb einer Woche komplett erledigt hatte. Ein riesiger Dank geht da an Monika, Sie hat mich zu sämtlichen Offices etc. gefahren und immer so gut es ging unterstützt. Monika kommt gebürtig aus Erftstadt und lebt nun seit knapp 50 Jahren in den Staaten. Ich freue mich schon sehr auf die Zeit wenn ich zu Ihr ziehe.
Jeder Teilnehmer des PPP ist dazu verpflichtet mindestens 40 Stunden gemeinnützige Arbeit zu verrichten. Da Melissa an einer Highschool arbeitet hat Sie dort direkt bei dem Soccer Coach nachgefragt ob er Interesse an einem Deutschen Studenten hat der als Volunteer aushelfen möchte. Am nächsten Tag hatte ich direkt das Treffen mit Coach Wilkinson ( Engländer) und er hat mich sofort in die Mannschaft aufgenommen. Allerdings startet die Soccer Season erst Mitte Oktober und geht bis Mitte Januar. In diesem Zeitraum stehen 25 Spiele auf der Schedule, sowie zwei große Turniere. Das ist wie ich finde schon eine ziemlich heftige Schedule für Highschool Kids. Für mich ist das natürlich der absolute Traumjob, wie Ihr euch denken könnt. Bestandteil eines Volunteersjob ist, das Ich vorher zu einem Meeting gehe wo einem Regeln und Verhaltensweisen als Volunteer vorgepredigt werden. Ich bin ohne große Erwartungen in dieses Meeting gegangen, als ich allerdings in dem Meeting war ist mir der Kiefer vor Staunen auf den Fußboden gefallen. Zwei kuriose Regeln:
Es ist für mich verboten Freundschaftsanfragen von den Schülern in Facebook anzunehmen.
Ohne die Erlaubnis von den Eltern darf ich kein Grundstück des Schülers betreten.
Zum krönenden Abschluss wurden dann sogar noch Fingerabdrücke gemacht. Herzlich Willkommen in den USA, andere Länder andere Sitten.
Am 21. August stand der International Students Orientation Day an meinem Campus auf dem Programm. Wahnsinn wieviele Studenten aus verschiedenen Ländern anwesend waren.
U.a. Bulgarien, China, Taiwan, Saudi-Arabien, Iran, Mexiko, Kanada und alles was Südamerika zu bieten hat. Das Gute an dieser Organisation ist, das man sehr schnell Kontakt knüpft. Ein sehr häufiges Beispiel in meinem Fall.
Person: Where are you from?
Ich: I’m from Cologne, Germany.
Person: Aaaah Cologne… The place where Podolski played?
Ich: Exactly.
Ganz einfach wie Ihr seht. Als letzter Teil des Orientation Days stand der Kursplan auf der Agenda.
Montag, Mittwoch, Freitag: 10-12 Uhr Business Introduction und English Writing
Dienstag, Donnerstag: 17.30- 21.30 Microsoft Excel (nur bis Ende September)
Das Tallahassee Community College* hat um die 16.000 Studenten und besitzt sogar ein eigenes Fitnessstudio das ich als Student kostenlos nutzen kann.
Dann gibt es tatsächlich auch noch über einen touristischen Höhepunkt zu berichten. Doug, Melissa, Kathryn und Ich sind nach St.George Island gefahren. St. George Island ist zwei Autostunden von Tallahasse entfernt und ist eine Art Halbinsel am Gulf von Mexiko. Selten war ich vorher an einem solch wunderschönen Strand. Keine Menschenmengen, keine „rolex Uhren nur 2€“ Verkäufer und Massageeeeee wurde mir auch nicht angeboten. Herrlich !
Weniger herrlich war allerdings das bewölkte Wetter, weshalb ich mich dazu entschied keine Sonnencreme zu benutzen. Im Nachhinein, wer hätte es geahnt, ein fataler Fehler. Ich hätte jedes Stopschild problemlos ersetzen können.
Abschließend noch ein Update zum Wetter in Tallahassee bzw. Nordflorida. Momentan haben wir täglich zwischen 30-35 Grad bei 80% Luftfeuchtigkeit. Allerdings hat es in den ersten zwei Wochen täglich mindestens einmal geregnet. Ich hatte schon die Vermutung , dass der liebe Gott Liebeskummer hat, aber laut Doug ist das ganz normal zu dieser Jahreszeit.
Das war es wieder fürs Erste von mir,
Keep following
Daniel
*Greyhound ist eine Reisebusgesellschaft
*ab sofort wird Florida State University zu FSU abgekürzt, selbiges gilt für das Tallahassee Community College ( TCC)
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