Seit gut zwei Wochen bin ich nun wieder im selten idyllischen Eitorf. Urplötzlich muss man beim Parken wieder die weißen Markierungen beachten und am Straßenrand auf heimtückische Blitzer achten. Dank Kölner Dom, Kölsch, Schnitzel, Gyros, Brötchen, Leberwurst und vor allem guten Freunden + Familie ist mir der Einstieg allerdings sehr leicht gelungen. Der letzte Blogeintrag wird mehr etwas wie ein Reisebericht, indem zwei abenteuerlustige Rheinländer innerhalb zwei Wochen einmal quer durch die USA gefahren sind.
Tallahassee to San Francisco
Da Stefan schon etliche Wochen vor mir seinen Roadtrip gen Westen gestartet hatte, haben wir uns auf den Treffpunkt San Francisco geeinigt. Also bin ich von Jacksonville über Atlanta nach San Francisco geflogen. Leider hatte ich in Atlanta nur 45 Minuten Umsteigezeit, aber im Endeffekt lief alles wie am Schnürchen. Warum erwähne ich das? Atlanta hat immernoch den größten Flughafen der Welt und selbst im selben Terminal läuft man sich die Füße eckig. Am nächsten Tag wurde frühmorgens Alcatraz in Angriff genommen. Gut das wir so früh unterwegs waren, weil es später echt überlaufen war. Dem ehemaligen Präsidenten vom FC Bayern, wäre ein Alcatraz Aufenthalt übrigens sehr zu wünschen gewesen.
Nachdem wir die Gefängiszellen betrachtet hatten, ging es weiter zur Golden Gate Bridge. Das Wetter spielte leider überhaupt nicht, weshalb das obligatorische Bild ziemlich nebelig geworden ist. Am selben Tag stand noch die Fahrt nach Los Angeles auf dem Programm, mit einem kleinen Abstecher nach Oakland. Das Fazit zu Oakland? Selbst Gelsenkirchen ist schöner.
San Francisco to Los Angeles
Raus aus der kalten Bay Area und ab ins warme Southern California. Kaum waren wir 2 Stunden südlich von San Francisco sprang das Thermometer auf 46 (!!!) Grad. In San Francisco waren es noch 15 Grad. Mein alter Erdkundelehrer hätte das als Klimakatastrophe abgestempelt. Nach schlanken 6 Stunden im Auto erreichten wir die City of Angels. Dank Martina und Darwin hatten wir auch eine kostenfreie Unterkunft. Vielen Dank an euch. In L.A haben wir das übliche Touristenprogramm ( Hollywood, Sunset Strip, Beverly Hills, Santa Monica, Venice, Malibu, Staples Center) abgespult. Zwei Highlights gibt es noch zu erwähnen, da wäre das 7-1 gegen Brasilien in einer deutschen Bar mit frisch gezapften Reissdorf Kölsch. Schließlich schafften wir es auch noch zu einem Baseball Spiel der Los Angeles Dodgers. Die Dodgers konnten das Spiel mit 2-1 gegen die San Diego Padres für sich entscheiden.
L.A to San Diego
San Diego ist das Stichwort, denn „America’s Finest City“ sollte unser nächstes Ziel sein. Den Spitznamen „America’s Finest City“ trifft meiner Meinung nach voll zu. San Diego hat nicht nur das beste Football Team der NFL, sondern auch sonst eine Menge toller Attraktionen. Am meisten sticht der USS Midway Flugzeugträger heraus. Ein Besuch auf diesem monströsen „Schiff“ kann ich jedem San Diego Besucher nur empfehlen. Zu erwähnen sind sicherlich noch die wunderschönen Strandgegenden und das „Gaslamp Quarter“. Im „Gaslamp Quarter“ gibt es unzählige Möglichkeiten einen Tag ordentlich ausklingen zu lassen.
San Diego to Las Vegas / Grand Canyon / Antelope Canyon
Nächster Halt war Las Vegas. Diese Stadt die mitten in die Wüste von Nevada gesetzt wurde ist einfach nur total irre und schwer in Worte zu fassen. Las Vegas hat uns auf jeden Fall Glück gebracht, denn die Deutsche Nationalmannschaft konnte sich endlich den WM Titel sichern. Nach drei aufregenden Tagen in „Sin City“ ging es weiter Richtung Grand Canyon Nationalpark der bei Page, Arizona liegt. Nachdem wir noch kurz einen Abstecher zum Hoover Dam gemacht hatten, ging es 7 Stunden schnurstraks gerade aus durch die Wüste von Arizona. Der Blick in den Grand Canyon entschädigte aber für jeden einzelne Sekunde im Auto. Zugegebenermaßen bin ich nicht der Größte aller Pfadfinder aber der Grand Canyon ist schon schwer beeindruckend.
Am nächsten Tag stand der Antelope Canyon auf dem Programm. Dies ist ein Canyon in den man per Reisegruppe hineinklettern darf. Von oben schaute das Ganze erstmal sehr unspektakulär aus. Doch hatte man sich erstmal hinunter bewegt, kamen wir nicht mehr aus dem Staunen raus. Es ist einfach schwer zu beschreiben. Aber schaut einfach selbst bei meinen Bildern nach. An dieser Stelle einen großen Dank an Stefan, ohne ihn wäre ich im Leben nicht nach Page, Arizona gefahren. That was much appreciated !
Arizona to Silver City / San Antonio / Houston
Die folgenden Etappen waren ohne Zweifel unser Alpe d’Huez für unseren Leihwagen. Es standen zwei aufeinanderfolgende 12 Stunden Fahrten auf der Agenda. Ob durch Arizona/ New Mexico oder Texas, wir sind jeweils 12 Stunden mitten durch die Pampa gefahren. Die Straßen gehen wie vom Linial gezogen gerade aus. Alle 4-5 Stunden kommt eine sehr kleine Ortschaft in der aufgetankt und gegessen wird. Stop 1 sollte also Silver City, New Mexico sein. Silver City ist eine Stadt die gefühlt in einem Western Film hängen geblieben ist, allerdings ohne jeglichen Tourismus. Diese Stadt hat diesen Western Flair total beibehalten. Abgesehen von diesem wirklich sehr interessanten Eindruck einer Westernstadt gab es dort nicht allzuviel zu sehen. Auf unserem Weg nach San Antonio, machten wir unsere Mittagspause in den Carlsbad Caverns. Die Caverns sind eine riesengroße Tropfsteinhöhle.
Einige Stunden später erreichten wir schließlich das Bayern der USA, den Staat Texas. Everything is bigger in Texas, dieser Satz sollte sich auch bewahrheiten. Die Autobahnkreuze sind gigantisch und die Autos haben teilweise eine Spezialgröße die sich „texas size“ nennt. Die Städte San Antonio und Houston sind schnell zusammengefasst. San Antonio ist eine kleinere Stadt, die allerdings sehr ruhig ist und durch den sehr schön angelegten River Walk punkten kann. Houston hingegen ist eine Großstadt, die nicht allzu viele Hingucker hat. Weltbekannt ist Houston aber für die NASA. Diese hat in Houston ein Museum, das besichtigt werden kann. Dort konnten wir auch die Mission Control sowie die Rakete Saturn V bestaunen.
Texas to New Orleans / Tallahassee
Das letzte Highlight unseres Roadtrips war New Orleans. „ The big Easy“ ist vor allem durch sein French Quarter mit der Bourbon Street berühmt. Die Bourbon Street ist wohl vergleichbar mit der Hamburger Reeperbahn. Für uns war es die erste Möglichkeit wirklich feiern zu gehen, da wir sonst durch die Reiserei kaum Zeit dafür hatten. Nachdem uns dies sehr gut gelungen ist ging es zurück durch die Staaten Louisiana, Missisippi und Alabama nach Tallahassee.
Der Roadtrip war zwar sehr schlauchend, aber im Endeffekt absolut genial. Wir hätten diesen Trip nicht besser planen können. Gerade bei solchen Autofahrten merkt man wie riesig dieses Land wirklich ist.
Die letzten Tage / Washington D.C
Meine letzten Tage habe ich mit Freunden und meiner Gastfamilie ausklingen lassen, bevor es für ein letztes Wochenende zum Nachbereitungsseminar nach Washington D.C ging. Dort traffen sich alle Teilnehmer des PPP mit Cultural Vistas auf dem Campus der Georgetown University. Nach drei mehr oder minder ereignisreichen Tagen in der Hauptstadt, die übrigens sehr sehenswert ist, ging es per Lufthansa zurück nach Frankfurt.
Zum Abschluß möchte ich mich bei allen bedanken, die dieses Jahr für mich unvergesslich gemacht haben. Einen Riesen Danke Schön insbesondere an Monika, alle Bedards und Ingrams. Ihr wart die besten Gastgeber die ich mir hätte wünschen können.
Ich hoffe Ihr hattet alle zumindest ab und an ein Lächeln auf den Lippen durch den Blog, den ich erstaunlicherweise tatsächlich durchgezogen habe. Das hätte ich selbst am wenigsten gedacht.
Danke fürs Lesen,
Euer Daniel
Es ist schon der Wahnsinn, mittlerweile ist es schon Anfang Juli und mein großer Roadtrip mit Stefan steht vor der Tür. Der Roadtrip bedeutet traditionell für jeden PPP’ler das Ende vom Programmjahr. Also höchste Zeit nochmal die letzten Wochen Revue passieren zu lassen.
Die letzten Arbeitstage
Vor einer Woche hatte ich meinen letzten Arbeitstag als Fußballtrainer bei Warner Soccer. Mit Sicherheit hatte ich mir im Vorfeld etwas mehr Stunden erhofft, dennoch war es eine fantastische Erfahrung als Fußballtrainer arbeiten zu können. Vor allem die letzten 4 Wochen waren durch die Sommercamps sehr spannend und intensiv. Grund für diese Camps sind die extrem langen Sommerferien. Da sämtliche Eltern keine Lust haben Ihre Kinder für 3 Monate auf dem Sofa versauern zu lassen, werden diese ins Fußballcamp geschickt. Immer in der Hoffnung, dass Ihr Sohn zum nächsten Lukas Podolski wird.
Mir kamen die Camps sehr gelegen, da ich nochmal gut Stunden und Geld reinbekommen habe. Gerade im Hinblick auf den Roadtrip sehr wichtig.
Autoverkauf
Der Autoverkauf, der für mich letztendlich wichtigste Akt in den letzten Wochen. Wie bereits mehrmals erwähnt wurde mein Auto nicht mit Glück gesegnet, sodass das Sparschwein zweimal für Reperaturen geplündert werden musste. Davon mal abgesehen, kann ich jeden Cent des Autoverkaufs für meinen Roadtrip bestens gebrauchen. Also wie werde ich ein Auto mit 200,000 Meilen und manueller Gangschaltung* für einen vernünftigen Preis los? Richtig, indem man halb Tallahassee zu spamt. Da wären sämtliche Facebookseiten, Craigslist, Flyer im Auto und am College. Nach gut zwei Wochen hatte ich mein Auto dann tatsächlich verkauft. Der eigentliche Verkauf ging sehr schnell über die Bühne. Sehr nervig war allerdings, dass ich schon vorher viele potenzieller Käufer hatte die einfach nicht zum ausgemachten Probefahren erschienen sind.
Atlanta Vol. 2.0
Am Memorials Day Weekend ging es für mich und einen Freund nach Atlanta, Georgia. Für mich ging es somit zum zweiten Mal nach ATL. Keinen unwesentlichen Anteil daran haben Tim, Betsy, Jamie und Charlie Hernquist. Ich hatte das große Glück bei Ihnen meine Homestaytour zu verbringen. Mich hat es sehr gefreut, dass ich es nochmal zu Euch nach Atlanta geschafft habe.
Vielen Dank Ihr seit klasse !!!
Nach wie vor ist Atlanta eine klasse Stadt, die ich jedem nur weiter empfehlen kann. Downtown hat eine ganze Menge zu bieten. Besonders hervorzuheben ist die Coca- Cola- World. Am Ende des Rundgangs gibt es Coca-Cola Sorten aus allen Ecken der Welt. Davon ist allerdings nicht alles schmackhaft. Ich würde behaupten das es uns in Deutschland noch sehr gut erwischt hat. Das Wochenende stand nicht nur im Zeichen des Memorial Days, vielmehr stand es im Zeichen des Champions League Finals. Wo kann man das Spiel besser gucken als im „Biergarten“ bei frisch gezapften Gaffel Kölsch und Bratwurst im Brötchen? Nein ich bin nicht kurzfristig nach Köln geflogen, das Ganze gab es tatsächlich in Atlanta. Fazit = Weltklasse. Am letzten Tag wurde früh morgens eine CNN Inside Studio Tour besucht, welche sehr interessant war. Danach stand nochmal Baseball auf dem Programm. Die Atlanta Braves hatten den World Series Champion Boston Red Sox zu Gast. Das heißt picke packe volles Turner Field und ein hoffentlich gutes Spiel. Das war es auch bis ein heftiges Gewitter aufzog. Sprich Spielabbruch und Abfahrt nach Tallahassee. Ich scheine den Braves wohl einfach kein Glück zu bringen, beim ersten Besuch im Turner Field war es ja nicht anders. Trotz des Regens war es ein wiedermal ein sehr gelungenes Wochenende in Atlanta.
Roadtrip
Am Sonntag werde ich nach San Francisco fliegen, dort wird Stefan eingesammelt. Mit Stefan and Bord geht es per Mietwagen auf folgende Route
San Francisco- Los Angeles- San Diego- Las Vegas- Grand Canyon- Phoenix- Silver City- Houston – San Antonio- New Orleans- Tallahassee
* kein Mensch hat hier eine manuelle Gangschaltung
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Daniel
Ich schau auf den Kalender und sehe das der letzte Blogeintrag schon wieder eine Weile her ist. Was allerdings viel schockierender ist, dass ich in genau 3 Monaten wieder in Deutschland sein werde. Es ist der helle Wahnsinn wie schnell die Zeit hier vorbeifliegt. In wenigen Wochen darf ich mir schonmal Gedanken machen, wie ich meinen ganzen Krempel wieder nach Deutschland bekomme ohne mich in Unkosten zu stürzen.
Versteht mich nicht falsch, ich freue mich durchaus wieder zu Hause zu sein. Da fallen mir aus dem Stand einige Dinge ein, die ich hier vermisse. Da wäre der FC, Dorffeste, die Autobahn, gut bürgerliche Küche, Gyros, frisch gezapftes Kölsch, das Samstag Morgen Brötchen, der SF Bitze, die Deutsche Bahn (!!!)* und Freunde & Familie.
Wenn man denkt, schon viele Erfahrungen gemacht zu haben und nichts mehr Verrücktes von den Amerikanern erwartet, kommt es urplötzlich umso dicker. Ich bin mir sicher das ich da nicht nur für mich spreche.
Viele dieser Erfahrungen habe ich beim Fußball gesammelt. Musterbeispiele sind: Blaue Karten, mehrere Kapitäne pro Team, Gelbe Karte bedeutet Auswechslung. Bei einem Fußballturnier von meinem Arbeitgeber in Thomasville, Georgia wurde dem Ganzen die Krone aller Kuriositäten aufgesetzt. Als Organisator des Turniers schaute ich nicht schlecht aus der Wäsche als sich ein Team mit dem Namen „ Unreal Madrid“ anmeldete. Was ich für einen grausamen Thekenmannschaft Teamnamen hielt, war tatsächlich ein offizieller Clubname. Als wäre das nicht schon bekloppt genug, lief diese Mannschaft in einem original FC Barcelona Trikotset auf. Während ich mich mehrmals zwicken ließ um zu realisieren was da abging, scheint es für den amerikanischen „Soccer Experten“ ein Riesenspaß zu sein sich selber so auf die Schippe zu nehmen.
Spring Break
Wie mit Sicherheit die Meisten unter euch wissen, wird der Spring Break in den USA, vor allem aber in Florida ganz groß geschrieben. In der Zeit zwischen März bis Anfang April, haben die meisten Universitäten, Colleges und Schulen eine Woche Spring Break. Diese Woche ist bei vielen Schülern und Studenten sehr beliebt um an die Strände von Miami, Ft. Lauderdale, Daytona oder Panama City zu fahren um die ersten Sonnenstrahlen zu tanken. Da Sektion Rheinland grundsätzlich nichts gegen Sonnetanken einzuwenden hat, wurde kurzfristig ein Wochenende in Panama City gebucht. Glücklicherweise ist Panama City für mich ein Katzensprung* von Tallahassee entfernt. Stefan wiederrum kam per Evansville via Atlanta eingeflogen. Sehr respektabel wenn man noch in Betracht zieht, dass der Herr in Atlanta einen Weltklasse Sprint zu bewältigen hatte. Gut das es an Flugzeugen Sauerstoffmasken gibt. Letztlich wurde Stefan mit gebührendem Empfang am Flughafen eingesackt und wenig später im Hotel erfolgreich eingecheckt. Als Schönheitsfehler bleibt zu erwähnen, dass wir nicht zur absoluten Hochzeit in Panama City waren. Das hielt uns aber nicht davon ab, das Beste aus der Situation zu machen. Auf Details wird an dieser Stelle bewusst verzichtet. Hatte es der Wetterbericht in Olney als auch in Tallahassee im Voraus noch katastrophales Wetter gepredigt, wurden wir Samstag und Sonntag eines besseren belehrt. Ärgerlich, dass wir wegen dem Wetterbericht die Sonnenmilch zu Hause gelassen haben. Resultat = Sonnenbrand vom Feinsten. Vor allem Stefan wäre bei „Red Lobster“ über die Ladentheke gegangen. Das wird uns so auch nicht mehr passieren.
Ostern
Nachdem die letzten Spuren des Sonnenbrands außer Sicht waren, stand praktisch schon Ostern vor der Tür. Hier ist mir sofort aufgefallen, dass Ostern im Vorfeld eine viel geringe Bedeutung als Weihnachten hat. Auch mit Ostern in Deutschland ist es nicht zu vergleichen. In den USA wird nur der Ostersonntag gefeiert. Karfreitag und Ostermontag sind normale Werktage. Für den Ostersonntag hatte mich ein Freund in „seine“ Kirche eingeladen, da ich in Deutschland zumindest ein Gelegenheits Kirchengänger bin, sagte ich zu. Dimitar warnte mich jedoch schon im Vorfeld, dass die „Trinity Methodist United Church“ so gar nicht mit der katholischen Kirche zu vergleichen ist. Damit sollte er vollkommen Recht behalten. Als ich die Kirche betrat, kam ich mir vor wie im Musical. Die Sitze sind wie im Kino und es ist erlaubt während der Messe Getränke zu sich zu nehmen. Es gab keine Messdiener und der Priester hatte statt einem Gewand einen Anzug an.
Zu Beginn der Messe konnte jeder Gast, seinen Namen in einen Lostopf werfen um einen von zwei Steakhouse Gutscheinen zu gewinnen. Nachdem zwei Glückliche gelost wurden, fing die Messe an.
Die meiste Zeit wurde genutzt um eigene Erinnerungen zu teilen, wo Jesus jemandem geholfen hat.
Als der Priester schließlich seine Erfahrung verkündete, bin ich wort wörtlich vom Glauben abgefallen. Er erinnerte an ein verloren geglaubtes Football Spiel der Florida State University, dass am Ende noch gewonnen wurde. Zur Krönung wurden die Spielszenen auf einer Leinwand gezeigt.
Das muss man sich bei uns mal vorstellen. Total irre. Die Ostergeschichte wurde mit keinem Wort erwähnt.
Am späten Nachmittag, kam der Großteil von Monikas Familie vorbei zum großen Osterdinner. Bei Monika Kochkünsten brauche ich schon nicht mehr erwähnen, wie außergewöhnlich gut es geschmeckt hat.
Saint Augustine
Vergangenes Wochenende ging es sehr kurzfristig zu Katharina nach Gainesville. Den Großteil der Zeit verbrachten wir in Saint Augustine am Atlantischen Ozean. St. Augustine ist eine Kleinstadt und die angeblich älteste Stadt in Florida. Das Städtchen ist sehr Spanisch angehaucht und hat mehrere sehr schöne Straßen und Gassen zum flanieren. Ebenfalls sehr bekannt ist das Flagler College das in St. Augustine zu Hause ist. Dies ist ein privates College, dass keinen sehr günstigen Eindruck macht. Dafür ist die Architektur des Gebäudes sehr beeindruckend. Beeindruckend ist ebenfalls die Burg von St. Augustine die direkt am Fluss liegt der in den Atlantik mündet. Verständlich das die vielen Touristen die Burg als Fotomotiv wählen, da es solche Gebäude hier zu Lande nur sehr selten zu sehen gibt. Die Abende wurden standesgemäß im „Stubbi & Steins*“ in Gainesville verbracht.
Wie bereits oben beschrieben, sieht die nächste Zeit erstmal keine größeren Touren mehr vor, da ich mich demnächst auf den Autoverkauf etc. kümmern muss.
P.S.: Bayern, Preusse, Pilledrieher un ihr Fischköpp jottweißwo, treck üch wärm ahn, denn mir kumme ! Dä FC ess widder do !!!
*Lebt mal ein Jahr ohne öffentlichen Nahverkehr
*Alles innerhalb von 2 Stunden kann man getrost als Katzensprung betrachten
*Stubbi & Steins ist eine der Besten Bars in denen ich bisher war. Reissdorf Kölsch !
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Daniel
Arbeiten in den USA
Ein sehr wichtiger Bestandteil meines Auslandsaufenthalts ist das halbjährige Arbeiten in einem amerikanischen Unternehmen. Wie ich bereits im letzten Blogeintrag erwähnt habe, arbeite ich seit Anfang Januar als Torwarttrainer für „Warner Soccer“ in Tallahassee. „Warner Soccer“ ist im Prinzip ein ganz normaler Fußballverein, sprich von U7 bis Alte Herren ist alles vertreten. Desweiteren werden in regelmäßigen Abständen Camps angeboten oder eigene Turniere organisiert.
Vor gut einem Monat haben wir als „Warner Soccer“ ein Turnier in Tallahassee ausgerichtet. An diesem Turnier nahmen 58 Mannschaften teil, die sogar aus Georgia und Alabama anreisten. Gespielt wurde auf dem FSU Sportsplex. Dieser „Sportplatz“ der Florida State University besteht einfach mal aus 12 traumhaft gepflegte Rasenplätzen. Von diesen Platzverhältnissen träumt ein Kölner Fußballclub im Grüngürtel, weshalb dieser in die Türkei zum Trainingslager flieht.
Ihr fragt euch sicherlich wie mein Alltag als Torwarttrainer aussieht.
Momentan bin ich werktags von 11-15 Uhr im Büro, um an Trainingsplänen für sämtliche Torhüter zu arbeiten. Abends geht es dann von Montag bis Mittwoch auf den Platz zum coachen.
Leider komme ich bisher noch nicht auf die angestrebte Stundenanzahl, dass heißt das ich mich noch nach einem Zweitjob umschaue. Abgesehen von der Stundenanzahl, bin ich sehr froh bei „Warner Soccer“ untergekommen zu sein. Alle Mitarbeiter sind sehr nett und ich kann mit Ihnen den ganzen Tag über Fußball reden. Ganz wichtig !
Ende des Community Service
Ich hatte schon mehrmals erwähnt, dass mein Community Service als Torwarttrainer bei der Chiles Highschool ein Riesenerlebnis für mich ist. Leider ist diese Zeit für mich nach unglaublichen 5 Monaten beendet. Durch viele Sportfilme über den Highschool Sport habe ich mir noch in Deutschland vorgenommen, Teil eines solchen Teams zu werden. Sämtliche Erwartungen wurden übertroffen. Bei unseren letzten zwei Playoff Heimspielen hatten wir ausverkauftes Haus. Die ganze Schule war im Stadion, viele von den Schülern hatten sich ihre Oberkörper bemalt und waren sehr lautstark. Nachdem wir ein Spiel im Elfmeterschießen gewonnen hatten, gab es sogar einen Platzsturm. Letztendlich sind wir bis ins Viertelfinale vom Staat Florida eingezogen. Dort sind wir erst in Verlängerung am späteren Finalist nach Verlängerung gescheitert. Eine Woche später gab es den Saisonabschluss was hier „Final Banquet“ genannt wird. Dafür wurde die Schulcafeteria komplett auf den Kopf gestellt. Der Raum erstrahlte in Rot und Schwarz* und war schlicht und ergreifend nicht wieder zu erkennen. Dazu gab es ein gigantisches Buffet, welches keine Wünsche offen ließ. Nach dem Festessen wurde die Saison Revue passiert anhand von Spielerauszeichnungen und eines Films.
Zum krönenden Abschluss wurde unser Trainerteam zum Allstargame nach Auburndale eingeladen.
Erwähneswert ist das die Highschool sämtliche Kosten für den Trip übernommen hat.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, das ich jede Sekunde als Teil dieser Mannschaft genossen habe.
Eiszeit
Wie Ihr vielleicht durch die Medien erfahren habt, steckten c.a. 80% der USA bis zum Hals im Schnee. Da ich glücklicherweise in Florida bin, hatte ich damit gar nichts zu tun. Schnee in Florida wäre auch ein schlechter Witz gewesen. Gar kein schlechter Witz hingegen ist, welch ein Panikwelle durch Tallahassee ging als es eine Frostwarnung(!!!) gab. Ihr lest richtig, es gab eine Chance auf Frost. Dies hat die lokalen Fernsehsender dazu veranlasst Sondersendungen zum Schutz vor dem Frost auszustrahlen. Desweiteren wurden Handschuhe, Wintermützen und Donuts am Busbahnhof verteilt. Für lau, versteht sich. Kann ja nicht sein, bei 0-5 Grad auf den Bus zu warten.
Als ich am besagten Tag zur Arbeit fahren wollte, klingelte kurz vorher mein Handy. Mein Chef war am Telefon und teilte mir mit das die Arbeit ausfällt. Seine Begründung „It is way to dangerous to drive under those circumstances“. Ja ne is klar.
Dieses Spektakel gehört ganz klar die in Schublade „Experience“. Andere Länder andere Sitten.
Sonstiges
Vor zwei Wochen kam die Sonne zum ersten mal wieder richtig durch*, also bin ich mit Monika nach St. George Island an den Strand gefahren. Der Strand ist knapp zwei Stunden entfernt und ist ein einziges Paradies. Dort fühlt man sich sofort wie im Urlaub. Im Prinzip eine Schande, dass ich erst zum zweiten Mal dort war. Ich hoffe das es mich in den verbleibenden Monaten noch ein paar mal nach St. George Island verschlägt.
Zum Schluss gibt es für euch noch ein Beispiel par excellence, zum Thema „Unterschiedliche Kulturen“. Gestern sollte es zum Kartfahren gehen, die Abfahrt war für 11:30 bei Applebees angesetzt. Da sich unter meinen Raserfreunden auch zwei Spezis aus der Karibik befanden, hab ich mich schon im Vorfeld damit abgefunden, eine Verspätung einzurechnen. Punkt 11:30, Finnen und Bulgaren alle an Bord. Bis dann das Handy geht, am anderen Ende der Leitung war „Sektion ich komme aus Prinzip später“. „Hey Bro, we are on our way to Tallahassee. We are a little late“.
Ein bisschen zu spät, heißt auf den Bahamas mindestens eine Stunde. Letztendlich kamen die Herren sagenhafte 2,5 Stunden später. Beide könnten sofort bei der Deutschen Bahn anfangen, das passt wie der Dom zu Köln.
*Rot und Schwarz sind die Farben aller Sportteams an der Chiles High School
*Die Sonne kommt richtig durch, heißt in Florida 25 Grad aufwärts
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Daniel
Zu aller erst wünsche ich euch ein frohes neues Jahr 2014. Ich hoffe das Ihr alle ein frohes Weihnachtsfest gefeiert habt und am besten mit mächtig Schwung ins neue Jahr gerutscht seit.
Seit meinem letzten Blogeintrag ist sehr sehr viel Zeit vergangen, aber dank der Feiertage bietet sich ein neuer Bericht einfach an. Davon abgesehen ist es auch einfach nochmal Zeit, die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen. In diesem Zeitraum habe ich hier einiges erlebt und sehr viel positive Erfahrungen sammeln können. Da wären die Feiertage (Thanksgiving, Weihnachten ), mein erstes NFL Spiel und ein einwöchiger Floridatrip. Zu diesen Themen werde ich im Laufe des Eintrages ausführlicher berichten.
Das Negative zu erst, leider ist mir die Kupplung bei meinem Auto flöten gegangen. Das hieß dann kurz vor Weihnachten nochmal tief in den Geldbeutel greifen. Ein riesiger Dank an dieser Stelle geht an meine Eltern, ohne euch wäre einiges nicht möglich ! Das muss zur Halbzeit des Programmjahres schlichtweg mal erwähnt werden.
Das Auto ist dann glücklicherweise auch das einzige Haar in der Suppe, seitdem ich in Tallahassee bin. An der TCC hatte ich mit meinen Fächern keinerlei Probleme und konnte mit ordentlichen Noten das Semester beenden. Ein besonderes Erlebnis an der TCC war die „International Students Week“, dort war es den verschiedenen Vertretern ihrer Länder vorbehalten ihr Heimatland vorzustellen. Für mich war dann natürlich der deutsche Tisch vorbehalten, an dem Lebkuchen (Danke Monika !) verteilt wurde. Zudem befanden sich einige Informationen zu Köln an meinem Stand, sodass manche Amis dachten Köln wäre ein einiges Land. Mein Stand hatte den Jungs vom schuleigenen YouTube Channel so gut gefallen, dass Sie mich umgehend vor die Kamera stellten. Erlebt man so auch nicht alle Tage*. Allerdings war es etwas erschreckend festzustellen, das der Amerikaner in der Regel ein recht schwaches Allgemeinwissen hat. Viele Studenten waren davon überzeugt, dass Deutschland in Asien oder Südamerika liegt.
Tja so kann man sich täuschen, Sachen gibt’s.
Zu meiner Volunteer Work kann ich berichten, dass ich mir keine bessere Stelle zum volunteeren hätte vorstellen können. Es macht unglaublich viel Spaß jeden Tag mit den Jungs auf dem Fußballfeld zu stehen. In bleibender Erinnerung werden definitiv die Auswärtstouren bleiben. Ich dachte das wir schön Oldschool mit dem gelben Schulbus abgeholt werden, als dann allerdings ein 1a Superschlitten von einem Reisebus um die Ecke kam war ich doch sehr überrascht. Der Schlag traf mich dann aber im Bus, ESPN lief auf den Fernsehern, es gibt WiFi und auf jedem Platz war ein Lunchpaket vorbereitet. Weltklasse ! Da bleibt es fast schon überflüssig zu erklären, dass wir nicht in irgendeiner Bruchbude übernachtet haben, sondern in einem ordentlichen Mittelklasse Hotel. Dank der Kontakte von dem Headcoach der Fußballmannschaft habe ich endlich einen Job bekommen. Ich werde bei „Warner Soccer“ arbeiten, teils im Büro teils als Torwarttrainer. „Warner Soccer“ ist im Prinzip eine Fußballschule mit eigenen Ligen. Ziel ist es, Kids im Alter von 6-17 abseits vom High School Fußball weiter zu entwickeln.
Bericht: Gainesville/ San Diego Chargers v.s. Jacksonville Jaguars
Ende Oktober hieß es dann für mich „Chargers Football live in Jacksonville“. Auf diesen Tag habe ich gewartet, seitdem ich wusste das es mich nach Tallahassee verschlägt. Da dass Footballspiel an einem Sonntag war, fuhr ich Samstags schon zu Katharina nach Gainesville. An der Stelle noch ein Danke schön an Katharina, die sich dafür entschied mit einem sportbekloppten ins Stadion zu gehen. Wie ich eben bereits erwähnt habe wohnt Katharina in Gainesville. Gainesville liegt etwa 2,5 Stunden östlich von Tallahassee und hat knapp 90.000 Einwohner. Das Besondere an Gainesville ist mit Sicherheit, dass dort die University of Florida beheimatet ist. Die UF ist eine der bekanntesten Unis im ganzen Land und die größte Uni in Florida. Zudem ist die UF bekannt für ihre in der Regel* sehr erfolgreichen Sportteams, den Florida Gators. So konnten wir beide auch den „Swamp“ besichtigen, das Stadion der Footballmannschaft. Undenkbar in Köln-Müngersdorf einfach ins Stadion zu latschen, aber in Gainesville kein Problem. Ansonsten kann Gainesville auf ganzer Linie überzeugen, es gibt sehr viele Restaurants mit großen Outdoorbereichen. Schließlich landeten wir im Stubbi&Steins, dass Reissdorf Kölsch im Angebot hat samt Kellnerinnen mit Gaffel Kölsch T-Shirt. Volltreffer ! Nach diesem gelungenen Abends ging es am Sonntagmorgen nach Jacksonville. C.a. 3 Stunden vor Kickoff trafen wir am Parkplatz ein, wo wir erstmal die Campingstühle und das mitgebrachte Essen auspackten. So verging die Zeit bis zum Kickoff wie im Flug und wir saßen pünktlich zur Hymne im Everbankfield Stadium. Als riesiger San Diego Chargers Fan, bin ich sehr froh, dass die Chargers einen ungefährdeten 24-6 Auswärtssieg einfahren konnten. Sehr nervenschonend für mich, das können die Jungs aus South California auch ganz anders. Zur Stimmung im Stadion kann ich nur sagen – nicht vorhanden. Zu erwähnen bleiben noch unsere sehr unterhaltsamen Sitznachbarn, die sich für alles interessiert haben nur nicht für das Footballspiel.
Als Fazit dieses Wochenendes bleibt: Besser geht es nicht !
Bericht: Tampa/Keys/ Miami
Eine Woche vor Weihnachten, hat sich Stefan als Besuch angemeldet. Erwähneswert dabei ist, dass Stefan in Olney, Illinois wohnt. Das sind einfach mal knackige 14 Stunden Autofahrt bis Tallahassee. Für einen Kerpener allerdings ein Klaks. Unser Plan war eine Woche Südflorida unsicher machen. Zunächst habe ich ihm dann allerdings meine „Heimat“ vorgestellt, da war Stefan sprichwörtig platt als er diese riesige Florida State University gesehen hat. Verständlich, mir ging es am Anfang auch nicht anders. Montags hieß es dann, aufbrechen Richtung Südflorida. Station 1 Tampa. Warum eigentlich Tampa? Sektion Rheinland hatte im Archiv geblättert und festgestellt das in Tampa, Programmteilnehmerin Sabrina wohnt. Also haben wir uns mit Sabrina abgesprochen um uns nachmittags an einem Einkaufszentrum zu treffen. Das eine 5-stündige Autofahrt bei Stefan und mir nicht ohne Helene Fischer und kölschen Tön von Statten läuft, solltet ihr mittlerweile mitbekommen haben. Nachdem wir Sabrina eingesammelt hatten, fuhren wir nach Clearwater Beach um ein wenig zu entspannen nach der langen Autofahrt. Zum Abendessen ging es zu „Hogans Beach“, das Restaurant von dem bekannten Wrestler Hulk Hogan. Am Abend erkundeten wir schließlich noch die Altstadt von Tampa, die sehr hispanic geprägt ist. Am nächsten Tag ging es Richtung Keys via dem Everglades Nationalpark. Mit an Bord war auch Sabrina, die sich kurzfristig entschlossen hatte mitzureisen. An einem Visitor Center bekamen wir den „Geheimtipp“ eine Offroadpiste durch die Everglades bzw. dem Big Cypress Park zu nehmen. Dieser Tipp war schlichtweg genial. Links und Rechts lagen Alligatoren am Straßenrand. Wahnsinn, besser hätten wir uns das nicht vorstellen können. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir in Islamorada an, Islamorada ist ein kleines Örtchen auf den Keys. Dort hatten wir ein günstiges Hotel gefunden, dass aber gänzlich zu überzeugen wusste. Am nächsten Tag ging es dann Richtung Key West, um uns am südlichsten Punkt von den USA fotografieren zu lassen. Von dort sind es tatsächlich nur 90 Meilen bis nach Kuba. Zu den Keys kann man nur sagen, dass dies eine einzigartige Landschaft ist. Auf der einen Seite schwappt der Atlantik vor sich hin und auf der anderen Seite der Gulf von Mexiko. Die lokalen Restaurants sind sehr idyllisch und typisch für die Umgebung eingerichtet. Die Keys konnten uns alle drei auf das Vollste beeindrucken. Etappe Nr. 3 von unserer Rundreise sollte Miami sein. Am Anreisetag hatten wir noch schnell ein Hotelzimmer am Northbeach gebucht. Der Northbeach ist nur wenige Autominuten vom berühmten Southbeach entfernt. Der Southbeach ist so wie man Ihn sich vorstellt. Bunt, laut, viele Touristen, jede Menge Clubs, Restaurants und Geschäfte. Es gibt definitiv schlimmere Sachen, als sich das Treiben bei einem köstlichen Cocktail anzuschauen. Glücklicherweise lag unser Hotel unmittelbar am Strand, das hieß das wir nach der ganzen Fahrerei erstmal ordentlich die Seele baumeln ließen. Den Strand nutzten wir als Sektion Rheinland auch um dem Effzeh Derbygrüße aus Miami auszurichten. Mit Erfolg wie sich später herausstellte. Nach 5 sensationellen Tagen in Südflorida ging es dann wieder Richtung Tallahassee.
Das war ein Trip, den ich sicherlich nicht mehr vergessen werde. Vielen Dank dafür an die restliche Crew !
Bericht: Thanksgiving / Weihnachten
Zu Thanksgiving hatte uns Monikas Sohn Chuck eingeladen nach Fort Myers zu seiner Familie zu kommen. Thanksgiving ist einer der wichtigsten, für manche der wichtigste Feiertag in den USA. Thanksgiving wird immer am letzten Donnerstag im November gefeiert. Ganz traditionell gab es einen riesigen Truthahn mit allmöglichen Beilagen. Wer bei so einem Festessen nicht satt wird, dem ist nicht mehr zu helfen ! Gut das der Feiertag im Prinzip nur aus Essen und Football gucken besteht, zu Bewegung irgendeiner Art wäre ich nach dem Essen nicht mehr in der Lage gewesen.
Am nächsten Tag, steht für den Durchschnitts Ami shoppen gehen an. Der Grund dafür nennt sich „Black Friday“, an diesem Freitag nach Thanksgiving gibt es in so gut wie jedem Geschäft stark reduzierte Preise auf sämtliche Artikel. Da ich gelinde gesagt nicht der größte Fan von Shopping bin, war ich mehr als froh, das Monika vorgeschlagen hat mit mir zum Strand zu fahren. Während sich die meisten Leute ein Rennen mit dem Einkaufswagen lieferten, ließ ich mich von der Sonne am Gulf von Mexiko braun brennen. Noch zu erwähnen bleibt, dass die Amerikaner das Autofahren nicht erfunden haben. Auf dem Rückweg gab es in kürzester Zeit 4 aufeinanderfolgende Unfälle auf der Autobahn. Durch den Feiertagsverkehr* und der schwachsinnigen Regel des Rechts überholen, war der ein oder andere maßlos überfordert.
Wenige Wochen später stand mit Weihnachten, der nächstgroße Feiertag vor der Tür. In Deutschland hatte ich in der Regel immer eine gewisse Vorfreude auf Weihnachten. Das dies auch wetterbedingt war durfte ich nach 22 Jahren in Florida herausfinden. Durch unser immernoch passables Wetter, hatte ich keinerlei Weihnachtsvorfreude. Für Weihnachten muss es einfach kalt sein ! Das heißt aber nicht, dass unser Weihnachtsfest hier nicht gut war. Im Gegenteil, Weihnachten wird bei Monika und Ihrer Familie in etwa so gefeiert wie bei uns in Deutschland. An Heiligabend kam Ihr zweiter Sohn Roy mit seiner Familie vorbei. Roy wohnt nur 5 Minuten von uns entfernt. Am Weihnachtsfeiertag drehte sich der Spieß um und wir wurden bei Roy zum Weihnachtsessen eingeladen.
Ich habe versucht mich mit dem Blog relativ kurz zu halten, was mir allerdings nicht wirklich gelungen ist. Dafür habe ich einfach zu viel erlebt seit dem letzten Blogeintrag. Ich werde versuchen den nächsten Blogeintrag etwas zeitnaher zu verfassen, damit Ihr keine 2 Stunden vor dem Blog sitzen müsst.
*http://www.youtube.com/watch?v=OhDrvt-N–M&feature=youtu.be ( ab 2:15min)
*in der Regel, dieses Jahr hatte gerade die Footballmannschaft ein rabenschwarzes Jahr,
sehr zur Freude für Fans der FSU, weil die UF und die FSU ein jahrelange Rivalität führen.
*Feiertagsverkehr, der Verkehr ist keineswegs mit dem in Köln zu vergleichen, die Amis würden keine 100m weit kommen, falls Sie um 17Uhr von der Zoobrücke bis Kreuz Köln-Heumar müssten.
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Daniel
Nach geraumer Zeit melde ich mich dann auch nochmal zu Wort. Das ist gar nicht so einfach, da ich hier in der Regel volles Programm habe. Der Alltag hat sich bei mir erstaunlich schnell eingependelt und läßt sich auch recht kompakt zusammenfassen. Der Tag besteht jedes mal aus College/Hausaufgaben und der International Student Organisation. Ich hatte es bestimmt schonmal erwähnt, aber ich werde nicht müde zu betonen, dass die ISO eine Riesenhilfe für mich ist. In der ISO findet man ohne Probleme Anschluss und es wird viel zusammen unternommen. Das heißt das ich mindestens 1-2 mal in der Woche auf dem Fußballplatz stehe und versuche den Südamerikanern teamorientierten Fußball beizubringen. Das gelingt nicht immer, da die werten Straßenkicker zu sehr in den Ball verliebt sind. Aber gut andere Länder andere Sitten.
Ab dem 14. Oktober nimmt meine Schedule hier nochmal kräftig Schwung auf, da ich mit meiner Volunteerarbeit im Soccerteam der Chiles Highschool anfange.
Seit Beginn des Monats wohne ich Monika, Sie ist mein endgültiger Host. Bei Ihr habe ich mich bereits bestens eingelebt, was ehrlich gesagt aber auch nicht schwer fällt, da Sie gebürtig aus Erftstadt kommt und im Haus öfters mal „Dat Trömmelche“ löfft. An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass ich eine hervorragende Zeit bei den Ingrams hatte. Ingrams haben mir das Einleben in Tallahassee ziemlich leicht gemacht. Dafür kann ich Ihnen nicht genug dankbar sein.
Leider hatte ich auch ein erstes negativ Erlebnis. Mein Auto entschied sich an einem Mittwochabend nicht mehr anzuspringen. Es stellte sich heraus das der „Starter“ kaputt war und ersetzt werden muss. Ich muss hier wohl nicht erwähnen, das der ganze Spaß nicht umsonst war.
Jetzt widme ich mich aber den interessanteren Dingen des Lebens wie Football und meinen ersten Roadtrip !
Nach einer ausgiebigen Geburtstagsfeier in einem Nachtclub von Tallahassee, ging es am 14. September mit Doug zu meinem ersten Footballspiel. Doug hat eine Dauerkarte für die Florida State Seminols. Dementsprechend hat er mich ruck zuck mit einem FSU Shirt eingekleidet und los ging es zum Doak Campbell Stadium. Gegner der Seminols war Nevada Wolfpack, ein ungesetztes Team. Im amerikanischen College Football, gibt es 25 gesetzte Teams. Das System ist in etwa vergleichbar wie beim Tennis. Florida State war zu dem Zeitpunkt an 12 gesetzt. Mittlerweile wird an der Top 5 geknabbert. Soviel am Rande.
Offiziell war das Stadion mit 80.000 Zuschauern ausverkauft und gerade zu Beginn herrschte eine Bombenstimmung. Die Pregame-show ist sehr von Ritualen geprägt, die Fans jubeln den Spieler mit einem „Tomahawk“ Gruß zu. Das Highlight des Vorprogramms ist ein Indianer der auf einem Pferd zur Spielfeldmitte galoppiert und dort einen brennenden Speer im Seminolslogo versenkt. Sehr erwähnenswert sind auch sämtlichen Fahnenläufer und Marching Bands, die das gesamte Spiel auf Hochtouren laufen. Nach einer spannenden ersten Halbzeit, kann FSU in der zweiten Halbzeit sämtliche Gänge hochschalten und einen ungefährdeten Sieg einfahren. Überragender Spieler ist Freshman* Jaimes Winston. Einen Minuspunkt muss ich allerdings den Fans geben, die schon nach Ende des 3. Viertels fluchtartig das Stadion verließen. Sowas kann ich als nicht sehr erfolgsverwöhnter FC- Fan überhaupt nicht nachvollziehen.
Eine Woche später war ich dann wieder im Doak Campbell Stadium, diesmal mit der ISO. Es wurden Gruppentickets bestellt, so das jeder für unschlagbare 10$ ins Stadion konnte. Zum Spiel ist schnell alles erzählt, da der Gegner von der Beth-Cook Universität mindestens 5 Klassen schlechter war. Vor dem Spiel trafen wir uns als ISO aber an einem Appartement und dort hatte ich das erste echte Tailgating. Dieses erfüllte dann auch jedes Vorurteil das ich zum Tailgating hatte. Trinkspiele*, Grillen und jede Menge Klaff und Tratsch.
Dann stand da noch Roadtrip#1 nach Nashville, Tennessee auf dem Programm. Dort sollte dann die Reunion der Sektion Rheinland stattfinden. Also ging es Freitagmittags auf die 8 Stundenreise quer durch Alabama bis nach Nashville. Auf der Fahrt gab es für 7,5 Stunden nur Wälder, Wälder und nochmal Wälder zu sehen. Dank Helene Fischer und etlichen kölschen Gassenhauern geht aber jede Fahrt schnell vorbei. Treffpunkt in Nashville war die in Amerika sehr bekannte Hooters-Sportsbar. Diese kann zwar nicht unbedingt durch das Essen punkten, hat aber durchaus Argumente zu bieten.
Nachdem auch der letzte im Hooters Bescheid wusste, warum Stefan und ich uns Sektion Rheinland nennen ging es zum Campingground wo wir für unschlagbare 18$ zwei Nächte übernachten konnten. Ich tat dies in meinem Auto und andere (Gruß an Stefan L., Edi und die Schweiz) nutzten ein Zelt. Der Samstag stand dann ganz im Zeichen von Sightseeing und Nashville kann man nur als „Geil !!!“ beurteilen. Die Stadt ist nicht umsonst die Music City, was hauptsächlich auf die Country Music zurück zu führen ist. Dadurch hat Nashville einen ganz eigenen Flair, der bei mir und dem Rest der Gruppe schwer zu überzeugen wusste. Bevor wir uns Abends ins Nachtleben stürzten stand ein ausgiebiges Barbecue auf dem Programm, wo auch das ein oder andere Gaffel Kölsch zu überzeugen wusste. So läßt es sich leben !
Abends verschlug es uns dann wieder Richtung Downtown wo wir die sehr kultigen Lokalitäten wie „Tequila Cowboy“ oder „Tootsies“ unsicher machten.
Nach einer etwas kürzeren Nacht im Auto, hieß es am nächsten Morgen wieder gen Sunshine State aufzubrechen. Glücklicherweise verlief die Rückfahrt ebenso problemlos wie die Hinfahrt, sodass ich Tallahassee nach knapp 8 Stunden erreicht hatte.
Der Roadtrip hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und ich kann es kaum erwarten den nächsten anzutreten. Allerdings stehen jetzt erstmal andere Sachen auf dem Programm, wie mein erstes NFL Spiel oder Bewerbungen schreiben.
*Freshman = Rookie ( Neuling)
*genau die roten Plastikbecher und das Ping-Pong Spiel !
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Daniel
Ankunft in Tallahassee/ Papierkram en masse
Am 13. August bin ich dank Greyhound* sicher und pünktlich in Tallahassee angekommen. An der Greyhound Station in Tallahassee, hatte sich schon ein Empfangskomitee für mich versammelt. Dieses bestand aus meinen vorrübergehenden Hosts Doug und Melissa, meiner Hostmum Monika (ab Oktober bin ich bei Ihr) sowie Betty, Justin und Angelica von der Internationalen Studenten Organisation am Tallahassee Community College. Nach reichlich Händeschütteln und in die gezückten Handykameras lächeln ging es dann mit Doug und Melissa „nach Hause“. Nachdem ich meine Gastgeschwister Ryan und Kathryn begrüßt hatte, wurde mein Zimmer bezogen. Das Zimmer ist doch größer als ich gedacht habe, ich konnte ohne Probleme alle Sachen in die Schränke räumen. Glücklicherweise hat das Zimmer auch einen Schreibtisch, einen Drucker und sämtliches Bürozubehör, sodass ich für die anstehende Papierflut gut gerüstet bin. Zum ersten Abendessen gab es ?… Ja wer hätte es gedacht, Hamburger .
Am nächsten Tag hat Kathryn einen auf Touristenführer gemacht und hat mir Tallahassee gezeigt. Die Stadt hat ca. 200.000 Einwohner und ist die Hauptstadt von Florida. Die Florida State University* ist in Tallahassee beheimatet und hat 45.000 Studenten. Die Uni hat zudem eines der besten Football Programme im ganzen Land, alle Sportteams der FSU nennen sich Seminols.
Tallahassee ist keine typische Großstadt wie man meinen könnte, die Stadt ist sehr weitläufig und hat einen eher kleineren Stadtkern. Ich wohne c.a 20 Minuten entfernt von meinem College, das heißt ohne Auto geht hier einfach gar nichts. Am selben Tag konnte ich glücklicherweise schon eine amerikanische Handynummer mein Eigen nennen. Somit war das erste Häkchen auf der Checkliste gesetzt.
Wenige Tage später hatte ich dann tatsächlich schon mein Auto gekauft, einen blauen Saturn Vue 2005. Dank der fachmännischen Unterstützung von Doug lief der Autokauf ziemlich reibungslos. Selbiges gilt für meinen Führerschein, meine Versicherung, meine Social Security Number und meinen Bank Account. Ich kann mich wirklich sehr glücklich schätzen, dass ich diesen Papierkram innerhalb einer Woche komplett erledigt hatte. Ein riesiger Dank geht da an Monika, Sie hat mich zu sämtlichen Offices etc. gefahren und immer so gut es ging unterstützt. Monika kommt gebürtig aus Erftstadt und lebt nun seit knapp 50 Jahren in den Staaten. Ich freue mich schon sehr auf die Zeit wenn ich zu Ihr ziehe.
Jeder Teilnehmer des PPP ist dazu verpflichtet mindestens 40 Stunden gemeinnützige Arbeit zu verrichten. Da Melissa an einer Highschool arbeitet hat Sie dort direkt bei dem Soccer Coach nachgefragt ob er Interesse an einem Deutschen Studenten hat der als Volunteer aushelfen möchte. Am nächsten Tag hatte ich direkt das Treffen mit Coach Wilkinson ( Engländer) und er hat mich sofort in die Mannschaft aufgenommen. Allerdings startet die Soccer Season erst Mitte Oktober und geht bis Mitte Januar. In diesem Zeitraum stehen 25 Spiele auf der Schedule, sowie zwei große Turniere. Das ist wie ich finde schon eine ziemlich heftige Schedule für Highschool Kids. Für mich ist das natürlich der absolute Traumjob, wie Ihr euch denken könnt. Bestandteil eines Volunteersjob ist, das Ich vorher zu einem Meeting gehe wo einem Regeln und Verhaltensweisen als Volunteer vorgepredigt werden. Ich bin ohne große Erwartungen in dieses Meeting gegangen, als ich allerdings in dem Meeting war ist mir der Kiefer vor Staunen auf den Fußboden gefallen. Zwei kuriose Regeln:
Es ist für mich verboten Freundschaftsanfragen von den Schülern in Facebook anzunehmen.
Ohne die Erlaubnis von den Eltern darf ich kein Grundstück des Schülers betreten.
Zum krönenden Abschluss wurden dann sogar noch Fingerabdrücke gemacht. Herzlich Willkommen in den USA, andere Länder andere Sitten.
Am 21. August stand der International Students Orientation Day an meinem Campus auf dem Programm. Wahnsinn wieviele Studenten aus verschiedenen Ländern anwesend waren.
U.a. Bulgarien, China, Taiwan, Saudi-Arabien, Iran, Mexiko, Kanada und alles was Südamerika zu bieten hat. Das Gute an dieser Organisation ist, das man sehr schnell Kontakt knüpft. Ein sehr häufiges Beispiel in meinem Fall.
Person: Where are you from?
Ich: I’m from Cologne, Germany.
Person: Aaaah Cologne… The place where Podolski played?
Ich: Exactly.
Ganz einfach wie Ihr seht. Als letzter Teil des Orientation Days stand der Kursplan auf der Agenda.
Montag, Mittwoch, Freitag: 10-12 Uhr Business Introduction und English Writing
Dienstag, Donnerstag: 17.30- 21.30 Microsoft Excel (nur bis Ende September)
Das Tallahassee Community College* hat um die 16.000 Studenten und besitzt sogar ein eigenes Fitnessstudio das ich als Student kostenlos nutzen kann.
Dann gibt es tatsächlich auch noch über einen touristischen Höhepunkt zu berichten. Doug, Melissa, Kathryn und Ich sind nach St.George Island gefahren. St. George Island ist zwei Autostunden von Tallahasse entfernt und ist eine Art Halbinsel am Gulf von Mexiko. Selten war ich vorher an einem solch wunderschönen Strand. Keine Menschenmengen, keine „rolex Uhren nur 2€“ Verkäufer und Massageeeeee wurde mir auch nicht angeboten. Herrlich !
Weniger herrlich war allerdings das bewölkte Wetter, weshalb ich mich dazu entschied keine Sonnencreme zu benutzen. Im Nachhinein, wer hätte es geahnt, ein fataler Fehler. Ich hätte jedes Stopschild problemlos ersetzen können.
Abschließend noch ein Update zum Wetter in Tallahassee bzw. Nordflorida. Momentan haben wir täglich zwischen 30-35 Grad bei 80% Luftfeuchtigkeit. Allerdings hat es in den ersten zwei Wochen täglich mindestens einmal geregnet. Ich hatte schon die Vermutung , dass der liebe Gott Liebeskummer hat, aber laut Doug ist das ganz normal zu dieser Jahreszeit.
Das war es wieder fürs Erste von mir,
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Daniel
*Greyhound ist eine Reisebusgesellschaft
*ab sofort wird Florida State University zu FSU abgekürzt, selbiges gilt für das Tallahassee Community College ( TCC)
Im Moment sitze ich im Greyhound Bus zu meinem endgültigen Platzierungsort Tallahassee, Florida. Deshalb habe ich endlich Zeit gefunden, euch ein wenig über die vergangenen Tage zu informieren.
Flug & New York
Da fange ich mit dem Samstag vor meinem Abflug an. Vielen Dank (!!!) an alle die zu meiner Abschiedsfeier gekommen sind. Jungs&Mädels das war der absolute Knaller.
Wer jetzt einen Krimi zum Koffer packen erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Zu meiner Überraschung lief alles reibungslos und im Rahmen des zugelassenen Freigepäcks.
Trotz schreiender Babies und Kinder im näheren Umfeld meines Sitzplatzes ging der Flug nach JFK Airport, New York gut vorbei. Einen nicht unerheblichen Anteil hatte der innerdeutsche Austausch mit Annika auf Kölsch bzw. Schwäbisch. Am JFK angekommen hieß es das Einreiseprozedere über sich ergehen zu lassen. Nach gefühlten 10 Stunden (es waren nur 1,5) hatten wir schließlich alle unsere Koffer und konnten den Cultural Vistas Bus entern. Im YMCA Hostel* angekommen hieß es erstmal Gepäck verstauen. Leichter gesagt als getan. Die Zimmer würden jedem Miniaturenmuseum gut zu Gesicht stehen. Schleunigst ging es weiter zu Chipotle* zum Mittagessen, Cultural Vistas hat alle 75 Teilnehmer eingeladen. Danach gingen wir alle zusammen zum Times Square um ein Gruppenfoto zu machen. Nach dem Gruppenfoto war es jedem selbst überlassen sein Programm für den Rest des Tages zu gestalten. Stefan und mich trieb es auf den Top of the Rock*, von dort aus hat man meiner Meinung nach einen atemberaubenden Blick über Manhattan. Nach einem langen Tag ging es für uns dann zurück zum YMCA.
Der Mittwoch war geprägt von einem ganztägigen Seminar. Das Vormittagsseminar fand im German House(Konsulat) statt und das Nachmittagsseminar im United State Department. Für den Abend hatte Cultural Vistas zwei Sightseeing Busse organisiert, die uns die wichtigsten Plätze in New York zeigen sollten. Glücklicherweise kamen wir die Busfahrt ganz ohne Regen aus. Nach der Busfahrt ging es mit Stefan schließlich noch zum Abendessen zu McDonalds. Ja McDonalds*, weil es keine 5 Minuten vom YMCA entfernt war und wir schon ziemlich müde waren. Nach dem obligatorischen Bagel mit Frischkäse Frühstück ging es wieder zum German House, an diesem Tag stand aber nur ein Vormittagsseminar auf der Schedule. Dieses enthielt allerdings unseren weiteren Reiseverlauf zu den jeweiligen Platzierungsorten. Im Endeffekt kann ich wohl behaupten das meine Homestaytour ziemlich entspannt ist im Vergleich zu manch anderen.
New York/ La Guardia Airport- Atlanta (4 Tage)- Tallahassee (Greyhound mit Umstieg in Lake City, FL)
Bevor ich mir zuviele Gedanken über die Weiterreise machen konnte, ging es an unserem freien Nachmittag mit Stefan wieder „op Jöck“. Besonders erwähnenswert ist die New Yorker Subway(U-Bahn). Am Gleis wird man von einer regelrechten Hitzewelle überrollt, nur um in der U-Bahn selbst schockgefrostet zu werden. Unglaublich ! Davon abgesehen ist die Subway ein hervorragendes Fortbewegungsmittel um New York unsicher zu machen. Gegen Abend verschlug es Stefan und mich ins Hofbräuhaus*, dort kamen wir umgehend mit Amerikanern ins Gespräch. Wir mussten Ihnen erst erklären, dass es in Deutschland mehr gibt es das Oktoberfest. Wenig später ging es mit Stefan und Nico weiter zu Bechslers Currywurst* wo es frischgezapftes Reissdorf Kölsch (!!!) zu einmaligen 3$ gab. Das war uns jedoch egal, da dies unser letztes Kölsch für ein Jahr gewesen sein wird. Am späten Abend schnappten wir uns das erste Taxi, welches uns zum YMCA chauffiert. Die Yellow Cabs sind nur zu empfehlen. Sie sind sehr preiswert und haben einen Fernseher, dazu bleibt zu erwähnen das die Taxi Fahrer Gas geben als würden Sie sich um ein Cockpit in der Formel 1 bewerben.
Weiterreise / Atlanta
Zur bestmöglichen Zeit um 4:30 Uhr klingelte mein Wecker, damit ich mein Supershuttle um 5:25 Uhr nicht verpasse. Das Supershuttle war on time und ich viel zu früh am Flughafen. Glücklicherweise kann man in New York La Guardia hervorragend frühstücken. Scrambled Eggs mit Bratkartoffeln um 7 Uhr sind eine ganz feine Sache. Trotz halbstündiger Verspätung des Abflugs landete mein Delta Flug pünktlich am größten Flughafen der Welt in Atlanta ( ATL). Warum das der größte Flughafen der Welt ist sollte ich auch noch zu spüren bekommen. Es gibt einen AirTrain um zum Baggage Claim zu kommen !!! Das gilt für alle Terminals in ATL, total irre. Selbst mit dem AirTrain war ich noch 5 Minuten unterwegs und das obwohl mein Ankunftsterminal relativ „nah“ an der Gepäckausgabe war.
Nun ging es per U-Bahn quer durch Atlanta zur Medical Center Station, diese Fahrt dauerte gut 40 Minuten. Diese Bahn war allerdings sehr gemütlich und zügig unterwegs. Die KVB Köln könnte sich in Atlanta einiges abschauen. An der Medical Center Station wurde ich von meinen Temporary Hosts Betsy, Jamie und Charlie Hernquist abgeholt. Jamie und Charlie sind 3 respektive knapp ein Jahr alt.
Hernquists leben in einer Nachbarschaft die ich so vorher nur in verschieden Filmen gesehen hatte. Überwiegend große Häuser und sehr viel Platz für jedes Grundstück. Im Gästezimmer angekommen war ich erstmal platt. Alleine das Bett ist größer als das Zimmer im YMCA Hostel. Nachdem die Jogginghose durch Shorts ersetzt wurde ( In Georgia ist es brütend heiß) ging es mit Betsy in einen Grocery Store ( Supermarkt). Das war insofern ziemlich beeindruckend, weil Betsy allmögliche Coupons sammelt und über jeden „Sale“ Bescheid weiß. Bei einem Einkauf von um die 60$ hat Sie sagenhafte 35 $ gespart !!! So wird’s gemacht, es ist schon der Wahnsinn wieviel Dollar man sparen kann, wenn man sich ein wenig bemüht. Zum Abendessen kam auch Tim Hernquist (Hostdad) nach Hause, er erzählte mir das er mit Betsy für 3 Jahre in Köln gewohnt hat. Von dort an war das Gesprächsthema des Abends klar. Am nächsten Morgen wurde der Tag mit Pancakes und Ahornsirup eröffnet. Gefühlt war das wie ein Mittagessen. Wenig später ging es mit Tim und Jamie nach Downtown Atlanta. Downtown ist nicht so groß wie ich dachte, dennoch gibt es dort einiges zu sehen.
Martin Luther King House&Museum, Coca Cola Museum, CNN Studios, Turner Field, Olympia Park, Georiga Dome, Phillips Arena
Am Abend ging es mit allen zusammen in eine amerikanische Sportsbar, die sich TacoMac Sportsgrill nennt. Selten habe ich einen solch guten Burger und vor allem geniale Fries gegessen. Als Vorspeise gab es nichts geringeres als eine Riesenschüssel mit Nachos und Tacos. AWESOME!!!
Am nächsten Tag ging es morgens mit Tim zu einem Walmart, dieser ist wohl am besten mit der Metro in Deutschland zu vergleichen. Der Rest des Tages war mit zwei Kindergeburtstagen verplant. Geburtstag Nr.1 fand im lokalen Swim&Tennis Club statt. Dort gab es sündhaft süße Cupcakes und einen etwas gewöhnungsbedürftigen Green Tea with honey. Tim und ich haben und dann schleunigst dem Tennisplatz gewidmet. Es vergingen keine 10 Minuten und wir wurden von einem lokalen Clubmitglied angesprochen ob wir nicht Lust auf Wings&Beer haben. Lust hatten wir definitiv, aber leider keine Zeit. Ihr habts geahnt? Richtig Geburtstag Nummer zwei stand auf der Schedule. Nach einer gut 30 minütigen Fahrt kamen wir bei dem Haus an wo der Kindergeburtstag steigen sollte. Die Gastgeber kommen aus Venezuela und die Hernquists und ich waren die einzigen Gäste die kein Spanisch konnten. Das klingt allerdings schlimmer als es tatsächlich war. Im Gegenteil, alle waren sehr gesprächig und mit Südamerikanern ist man dann auch schnell beim Thema Fußball angekommen. Zu meiner Überraschung kennt wohl das letzte Kuhdorf in Venezuela den ruhm- und glorreichen 1.FC Köln. Zu der Feier selbst kann ich nur sagen, dass es absolut verrückt war. Es gab eine Hüpfburg und das Geburtstagsmotto war „Flugzeug“. Das heißt, dass wirklich alles (Torte, Cupcakes, Goodies,Tische und Stühle) dem Motto getreu war. Zum Ende der Feier wurden leere Plastiktüten an die Kinder verteilt und es wurde vom Dachgeschoss ein gefülltes Plastikflugzeug herabgelassen auf das die Kinder mit einem Stock einschlagen konnten. Das hatte das Resultat, dass jede Menge Süßigkeiten aus dem Flugzeug fielen und die Kinder diese in Ihre Plastiktüten sammelten. So einen verrückten Kindergeburtstag hab ich noch nie gesehen, aber gut das man nicht auslernt.
Mein letzter Tag in Atlanta sah am Vormittag einen Besuch im Historic Atlanta Georgia Museum vor. Dort gab es viel Wissenswertes zum Amerikanischen Bürgerkrieg und den olympischen Spielen 1996. Das Museum hat auch einen Outdoor Bereich mit einem Garten und alten Farmhäusern. Selbstverständlich erwischte Tim, Charlie und mich ein heftiger Regenschauer, diese sind in Atlanta nicht unüblich. Wie könnte man den letzten Abend in Atlanta besser ausklingen lassen als mit einem Baseballspiel live im Turner Field?
Richtig für einen wie mich, gibt es da nicht viel bessere Optionen. Im Stadion angekommen gab es für Tim und mich erstmal eine gigantische Pizza und ein regular Budweiser. Gut das Biergeschmäcker unterschiedlich sind, mehr fällt mir dazu nicht ein. Am Nachbartisch saß ein Vater mit seiner Tochter, mit dem Vater kamen wir schnell ins Gespräch. Er sorgte für die Aussage des Abends „I’ve been at Poland at once and I was surprised that they have Pizza in Poland“.
Leider wurde der First Pitch um gut 1,5 Stunden verschoben, weil es wie aus Kübeln gegossen hat. Glücklicherweise konnten wir doch noch die größten Teile des Spiels sehen. Für die Atlanta Braves lief es weniger gut, die Philadelphia Phillies holten sich einen nie gefährdeten 5:0 Auswärtssieg.
Abschließend kann ich nur ein riesiges Danke an Tim, Betsy, Jamie und Charlie ausrichten. Ihr wart fantastische Hosts, mich hätte es nicht besser treffen können.
Vielen Vielen Dank !!!
*YMCA, für alle die eine günstige und vor allem saubere Bleibe in New York suchen. Sehr zentral (Times Square, Grand Central Station, UN Gebäude)
*Chipotle, Mexikanische Fastfoodkette mit sehr leckeren Burritos und Tacos. Achtung sehr scharf !
*Top of the Rock, das Rockefeller Center. Die meisten kennen das aus “Kevin allein zu Hause”.
*Mc Donalds ist kein Stück besser als in Deutschland
*Hofbräuhaus, 1 Maß Bier 16$ und deutsches Essen, Ecke 44th Street zwischen 2&3 Avenue
*Bechslers Currywurst, Reissdorf Kölsch vom Fass !!! Ecke 14th Street 1Avenue
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Daniel
Nach etwas längere Zeit gibt es tatsächlich was Neues von mir zu berichten.
Gestern habe ich die erlösende E-Mail mit meiner Platzierungsbestätigung bekommen.
Ich werde ein Jahr in Tallahassee, Florida verbringen !!!
Dort werde ich an das Tallahassee Community College gehen.
Für mich heißt es jetzt erstmal den ersten Kontakt mit meinen Hosts zu knüpfen und in gut einer Woche endlich nach New York zu fliegen.
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Daniel
by daniel-pieciakIch bin wie die meisten sicherlich wissen nicht der Schreibwütigste aller Menschen. Da ich höchstwahrscheinlich nicht jedem einzelnen ausführliche Mails etc. schreiben oder beantworten kann, habe ich entschlossen einen Blog zu meinem Auslandsaufenthalt in den USA online zu stellen. Es wird sich rausstellen, ob mein Blog regelmäßig oder nicht so regelmäßig mit News gefüttert wird. Stand jetzt nehme ich es mir zumindest vor. Falls Ihr nach einige Zeit denkt „Vom Daniel hann mer lang nix mih jehört“ , haut mich einfach drauf an !
Bewerbung
Wie komme ausgerechnet ich darauf mich für ein Stipendium in den USA zu bewerben? Naja ich bin seit einer gefühlten Ewigkeit ein großer Amerika Sympathisant, daran hat meine Patentante Martina einen riesigen Anteil, weil Sie seitdem ich denken kann in Los Angeles lebt (an der Stelle, beste Grüße nach Culver City ). So kam es dazu, dass ich u.a. schon zweimal in Kalifornien war und ich jedes mal noch begeisterter nach Hause geflogen bin. Dazu war ein guter Freund Christopher(Gruß in den RE 7 nach Münster) schon mal zu einem Austauschjahr in Cincinnati, Ohio. Für mich steht deshalb seit längerem fest, dass ich selbst gerne einige Zeit in den Staaten verbringen möchte.
Im Herbst hat mich dann ein Arbeitskollege (Danke Marc!) auf eine Anzeige des GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) in der Rhein-Sieg-Rundschau aufmerksam gemacht. „Bewerbung für ein Stipendium in den USA“. Das Stipendium soll ein halbes Jahr College und ein halbes Jahr Praktikum in einem amerikanischen Unternehmen beinhalten. „Das wäre doch genau das Richtige“ dachte ich mir, die simple Bewerbung ist es schon wert. Gesagt getan, prompt wurden die Bewerbungsunterlagen angefordert. Wie vom Blitz getroffen hab ich aus der Wäsche geschaut, als sich eine wahre Zettelwirtschaft auf meinem Schreibtisch aufbaute. Damit hatte ich nicht gerechnet. Nach einigen „ Was mach ich den Mist überhaupt? Ich werde doch eh nicht ausgewählt“ Momenten, hatte ich tatsächlich den Fragemarathon überstanden und gen Bonn gesendet. Bonn war schließlich auch der Ort der Auswahltagung, zu der ich eingeladen worden bin. Dort stand eine Teamaufgabe, ein Englischtest, Allgemeinwissenstest sowie ein Einzelgespräch vor einer Kommission auf der Agenda. Nach einigen Wochen rief mich meine Mutter auf dem Handy an, dass Ich in Siegburg ein Termin mit Frau Winkelmeier-Becker habe. Frau Winkelmeier-Becker von der CDU ist die Bundestagsabgeordnete von meinem Wahlkreis dem Rhein-Sieg-Kreis. Allmählich dämmerte mir das meine Chancen auf das Stipendium durchaus real sind. Mit einer ordentlichen Portion Nervosität ging ich ins Gespräch mit Frau Winkelmeier-Becker. Das Gespräch war sehr angenehm, allerdings konnte ich absolut nicht einschätzen wie meine Chancen stehen. Wenn das mal keine Voraussetzungen sind eine gefühlte Ewigkeit auf die Entscheidung zu warten…
Zusage
Der angepeilte Zeitraum (Mitte Februar) der Verkündung war bereits vergangen und ich bekam stetig ein schlechteres Gefühl bezüglich meiner Chancen. Samstag Mittags in der Pause eines Fußballturniers kam ich nach Hause und erhielt einen Brief von Frau Winkelmeier-Becker. Mein Puls schoss in etwa so los, wie ein Formel 1 Wagen beschleunigt. Die nächsten Minuten waren ein einziger Jubelschrei. Wahnsinn, Jackpot ich hab das Stipendium. Einen ähnlichen Jubelsturm kann ich mir wohl nur bei einer Deutschen Meisterschaft* für den 1.FC Köln vorstellen.
Mit der Zusage im Gepäck ging es schließlich zum Vorbereitungsseminar nach Bad Bevensen*(ähm ja wo geht’s genau hin?). Dort stand interkulturelles Training (Eskimo-Begrüßung werde ich nicht so schnell vergessen)*, Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit (KZ Besuch in Neuengamme) und die Ablaufbesprechung auf der to-do Liste. Nebenbei wurde der TOEFL-Test gemacht, den ich glücklicherweise mit 523 Punkten gemeistert habe. Als Fazit von Bad Bevensen bleibt fest zu halten, dass wir eine super Truppe sind und wir viel Spaß hatten. Mit solchen Leuten an Bord wird das ein geniales Jahr in den USA.
Vorgeplänkel
Wer denkt, dass ich nach der Zusage in aller Ruhe auf den Abflug am 06.08 in Frankfurt warten kann, hat sich gewaltig getäuscht. Ich nenn euch paar wenige Angelegenheiten die ich noch zu regeln habe bevor es über den großen Teich geht.
– Eröffnung eines Kontos bei der DKB
– Internationaler Führerschein
– Kündigung des Handyvertrags
– Das Koffer packen üben (kein Scherz)
– Interview bei der US-amerikanischen Botschaft in Frankfurt
Zum Ende meines ersten Blogeintrags überhaupt, der doch länger ist als ich dachte, möchte ich allen vielmals danken die mich in jeglicher Art und Weise an der Bewerbung unterstützt haben.
Insbesonders möchte ich mich bei meinem Ausbildungsleiter Herr Kurt Schiffer bedanken. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie mich stets so gut es ging unterstützt haben und mir keine Steine in den Weg gelegt haben als ich zu diversen Gesprächen/Auswahltagungen eingeladen worden bin.
Vielen Dank.
Ein besonderer Dank geht auch an Frau Elisabeth Winkelmeier-Becker. Vielen Dank, dass Sie mich als Botschafter ausgewählt haben um den Rhein-Sieg-Kreis in den USA zu vertreten.
Sobald es was zu meinem Aufenthaltsort in Amerika zu verkünden gibt, wird es hier ein Update geben !
Ich freu mich auf reichlich Kommentare, haut in die Tasten.
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Daniel
*1: Eine deutsche Meisterschaft mit dem FC werde ich wohl nie erleben.
*2: wer es nicht wusste, Bad Bevensen liegt zwischen Hannover und Hamburg.
*3: Wer unbedingt eine Eskimo-Begrüßung machen möchte, haut seinem Kumpel bei der Begrüßung mit der Faust auf die Stirn und auf die linke Schulter.
by daniel-pieciak