Meine Liebe. Meine Stadt. Mein Verein.

Leev Fastelovensjecke,

Jetzt ist also die Karnevalszeit rum. Endlich. Ich habe es überlebt. Und nur noch 214 Tage bis zum 11.11.2014.

In Bezug auf die kommende Session, muss ich aber noch eines kurz loswerden. Gefunden habe ich folgende Zeilen bei der Akademie för uns kölsche Sproch:

War das nicht toll, dass immer wieder in den Sitzungen und öffentlichen Veranstaltungen von Musikern, Rednern und Elferrat darauf hingewiesen wurde, dass wir alle etwas dafür tun müssen, damit unsere schöne kölsche Sprache nicht ausstirbt, dass Eltern und Großeltern mit Kindern und Enkeln viel öfter mal wieder Kölsch sprechen sollten … alle haben an einem Strang gezogen.

Alle? Nein! Während sich immer mehr Aktive im Karneval für den Erhalt der kölschen Sprache einsetzen, meinen Mitglieder des Festkomitees all diese Anstrengungen boykottieren zu müssen und drücken uns wieder einmal ein englisch-kölsch-deutsches Mischmasch-Motto aufs Auge.

social jeck – kunterbunt vernetzt

Ich finde Köln mit seiner einzigartigen Mundart hat defintiv mehr zu “beaten” als den Schwachsinn, den man sich in den letzten Jahren hat einfallen lassen. Zurück zu den Wurzel der Kölschen Sprache, bitte. Oder wie es das Festkomitee sagen wuerde: Back to the Wurzeln, bitte!

Neben dem verpassten Fastelovend und dem verkorksten Karnevalsmotto, gibt es natülrich noch ein Thema, was dann wenigstens zur Zeit mein Kölsches Herz an den Grenzen eines Kreislaufzusammenbruchs schlägen laesst: Der dreimalige Deutsche Meister und vierfache DFB-Pokalsieger aus der mit Abstand schönsten Stadt Deutschlands. Bescheiden wie man als Kölner bei einem anstehenden Aufstieg halt so ist, könnte man natürlich auch schon einmal vorausschauend den Gewinn der Championsleague 2017 mit in die Aufzählung packen, aber da möchte ich mich noch nicht ganz festlegen. Vielleicht klappt es auch erst 2018 – Man will die Jungs ja nicht unter Druck setzen.

Seit genau 7 Jahren bin ich nun stolzer Besitzer einer Dauerkarte im Rang S5 bzw. S4 (“Ey, kann mich mal jemand reinholen? Ich warte am Fanprojekt.”) . Seit genau 8 Tagen bin ich nun auch Mitglied des 1. Fußballclub Köln 01/01 e.V.. Ich durfte 2008 dank unseres Messias‘ (“Köln ist für mich eine Herzensangeleheit” bla bla) schon einen grandiosen Aufstieg auf dem Heiligen Rasen unseres Müngersdorfer Stadions miterleben. Unvergessen, die drei Liter Gaffel Kölsch, die da den Weg in meine Leber gefunden haben, als der legendäre Maynor Suazo mir in seiner honduranischen Aufstiegs-Euphorie das 3-Liter-Kölschglas als Aufstiegs-Souvenir in die Hand drückte. Das hat sich bei 30 Grad im Schatten ungefähr so angefühlt wie ein 10-Liter Eimer Sangria am Ballermann. Ratatatataaaa.

Und jetzt soll es also mal wieder soweit sein. Der Aufzug gibt sich mal wieder die Ehre und bringt uns eine Etage höher ins gelobte Land des Weltfußballs. Ohne Messias. Ohne Suazo. Dafür aber mit einer hervoragenden sportlichen, wirtschaftlichen und repräsentativen Führungsetage,die tatsächlich seit Jahren des Kölschen Leidens mal wieder ein Gefühl vermittelt, das Potential zu haben, sich in der ersten Fußballbundesliga in den nächsten Jahren etablieren zu können.

Ich war selten so stolz auf meinen FC wie heute. Danke Papa, dass ich kein Fohlen geworden bin!

Kaum hat der 1. FC Köln mit mir ein Mitglied mehr, ist das nächste FC-Mitglied auch schon geboren. Willkommen im Leben, kleiner Jonathan! Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an Euch, M&M!

“Wie bekloppt muss man eigentlich sein?” fragt sich wahrscheinlich meine Gastfamilie an jedem Wochenende auf’s Neue, wenn Stefan mal wieder um 6 Uhr morgens sich sein FC-Trikot mit der Nummer 31 überstülpt, den Laptop anmacht, um 30 Minuten lang nach einem sauberen Live-Stream zu suchen. Gar nicht auszumalen, was die dann noch denken, wenn 90 Minuten plus Nachspielzeit aus dem Nebenzimmer sowas zu hören ist wie: “Ujah, Du Fussballgott”, “Helmes, Du Pfeife, zieh doch einfach mal ab” oder auch mal ein gepflegtes “Man man man, wie blöd kann man eigentlich sein”.

Und ich wette, dass die morgendliche Wochenendgestaltung bei jemanden im 600 Meilen südlich entfernten Tallahassee mindestens genauso aussieht. Wo wir auch schon beim nächsten Thema wären: Florida. (Starke Überleitung, oder?!)

Ende März ging es für ein Wochenende nach Florida. Um genauer zu sein: Panama City Beach. Bekannt als Hauptstadt des amerikanischen SpringBreaks. Nun muss man fairerweise dazu sagen, dass die Hauptzeit des SpringBreaks bereits vorbei war. Jedoch entschieden sich Daniel und ich dennoch für ein Wochenende am Strand. Vom nationalen Wetterdienst (originale Nichtskönner!) waren Regen und schwere Gewitter angesagt. Kann man also die Sonnencreme mal gepflegt zu Hause lassen. Denkste. Da hatten wir die Rechnung leider nicht mit den Flachzangen vom amerikanischen Wetterdienst gemacht. Sonne, Sonne, Sonne. Wie man das also so aus Malle-Urlauben und Otto-Maigler-See-Tagen gewohnt ist, wird dann erstmal geguckt, was die eigene Haut nach 3 Monaten Regen, Schnee und Eis noch so drauf hat. Um es vorweg zu nehmen: Nichts kann sie! Morgens um 9 Uhr also erstmal zum Strand. Sonnencreme? Defintiv überbewertet. Nach einem klar verlorenen Strand-Fußballspiel (der Ball hatte 0.01 bar Druck zu wenig und war somit nicht gut zu spielen…) und einem wohl verdienten Nickerchen, ging es dann auch wieder zum Hotel. Und hier erst wurde das ganze Übel sichtbar. Wer eine Defintion von Sonnenbrand und Hautkrebs sucht, der hat in Daniel und vor allem mir das lebende Beispiel gefunden. Das hat gezwiebelt. Vom Feinsten. 4 Tage lang. Hölle auf Erden. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Meine Haut dankt es mir durch stänidges Häuten noch heute (14!!! Vierzehn!!! Tage danach). Und was lernen wir daraus? Richtig: Das nächste Mal bringen wir unseren eigenen Fussball mit! Aufgepumpt!

In den Skiurlaub ging es Anfang März. Quasi als Karnevalablenkungsmanöver. Ziel waren die Rocky Mountains in Salt Lake City im Bundesstaat Utah. Austragungsort der olympischen Winterspiele 2002. Angelockt von Slogans wie “Der beste Puderschnee der Welt” ging es dann an drei Tagen auf drei verschiedene Pisten. Und was soll ich sagen? Traumhaft! Der trockenste Schnee, den ich jemals erlebt habe. Pudervernügen bei strahlendem Sonnenschein. Die Bedingungen waren top. Riesige Skigebiete, kein (!!!) Anstehen an den Liften und beste Schneeverhältnisse. Mehr muss man dazu nicht sagen, denke ich. Die Bilder unten sprechen für sich.

An einem Samstagabend hat es dann noch Maxwell, Dominick (Viele Gruesse in die Schweiz) und mich ins “Gerst House” verschlagen. ein Restaurant, was sich auf deutsche Spezialitäten fokussiert hat. Neben einem leckeren Kölsch gab es dann noch einen Wein aus der schönsten Weinregion Deutschlands: Piesport. Wir bestellten uns standesgemäß die Klassiker (oder das was die Amerikaner als Klassiker verstehen…) wie Weisswurst, Schnitzel, Sauerbraten oder Goulasch (ob deutsch oder ungarisch spielt da auch keine Rolle mehr). Was man als Fazit mitnehmen kann: Nice Try. Mamas, Omas und Opas Küche bleiben aber auch weiterhin mit Hoppel-Poppel, Bratkartoffeln mit gebratenen Nudel-von-gestern oder Weihnachts-Pute unerreicht.

Man man man jetzt habe ich Hunger. Habe ja zum Glück noch ein paar McDonalds-Gutscheine. “Zwei BicMacs zum Preis von einem” klappt auch hier einwandfrei!

In diesem Sinne wuensche ich Euch allen ein schoenes Wochenende!

Bliev koelsch. Bliev jeck.

Euer Stefan!

 

1

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Zur Werkzeugleiste springen