Bake sale für einen guten Zweck

IMG_3194Am 19. und 20. November haben wir jeweils von 11-13 Uhr, vor dem Bookstore im Rahmen unseres Business Clubs einen Bake Sell veranstaltet. Der Erlös aus dem Verkauf soll bzw. kommt dem WIT-Christmastree zu gute.

Der WIT Christmastree ist eine Spendenaktion für Kinder deren Eltern nicht genug Geld für Geschenke haben.
Mit Hilfe unserer Spenden und der Spenden von anderen, könnnen wir also dazu beitragen, dass diese Kinder ein schönes Weihnachtsfest haben.

Als die Idee im Businessclub aufkam, wurde zuerst diskutiert, ob es schnell realisierbar ist. Doch mit Hilfe derjenigen die sich bereit erklärten zu backen und der großen Bereitschaft sich für den Verkauf einzutragen konnte das Projekt gestartet werden.

Am Freitag derselben Woche, stellte unsere Club-Presidentin die geplante Aktion dem Student Senat in der wöchentlichen Sitzung am Freitag vor. Nach der einstimmigen Annahme waren wir auf der sicheren Seite und wussten das wir starten konnten.

Also ging ich am Mittwoch um 12 Uhr zu meiner Mittagspause nicht zum Essen in die Cafeteria, sondern blieb vor dem Eingang am Stand um Muffins, Cupcakes, Cookies, Sweet-Popcorn und ein paar andere Desserts für den guten Zweck zu verkaufen. (Zwischendurch war bereits einer unser Clubmitglieder bei mir auf der Arbeit gewesen und hat dort schon Kuchen verkauft.)

Anders als unsere Vorgänger, verkauften wir alles für einen Dollar. War ja schliesslich für einen guten Zweck.

Zwischendurch holten wir uns abwechseln noch etwas zum Mittag. Als ich mit meinem Essen an der Kasse stand (die gerade nicht funktionierte), kam Matt und sagte mein Essen würde auf die Schule gehen, da ich ja bei der Grundschule war und somit Marketing fürs College gemacht hätte. Super!!

Danach hiess es am Kuchenstand abwechseln mit dem Essen 🙂

War super mal wieder ne längere Zeit deutsch zu sprechen.

Nachdem wir die Desserts auf dem Tisch neu ausgerichtet und uns zwei Stühle organisiert hatten, fingen wir an die Studenten, Lehrer und Mitarbeiter die vorbei liefen direkt anzusprechen um Aufmerksamkeit zu erregen und den Verkauf zu steigern.

Um kurz vor 13 Uhr kamen dann noch zwei weitere dazu, die bereits von 11-12 Uhr am Stand waren und danach zum Unterricht mussten.

Kurz nach 13 Uhr und somit am Ende von Tag 1 packten wir alle Sachen zusammen und zählten um die 80 Dollar. Was wir für 2 Studen richtig gut fanden.

Bevor ich zurück ins Buro ging, half ich noch schnell die Box mit dem ganzen Gebäck im Auto zu verstauen, da sie die ganzen Sachen am nächsten Tag wieder mitbringen wollte.

Dies sollte sich aber noch ändern 😉
Im Büro angekommen vibrierte dann mein Smartphone. Ich guckte aufs Display und sah einen verpassten Anruf und eine Nachricht.
Sie fragte ob und wie lange ich arbeite, da ihr Auto leider in der Abfahrt des Highway liegen geblieben war. Also machte ich mich nach einer Stunde arbeiten auf, um sie einzusammeln. Sie konnte mit dem Auto zumindest schon von der Abfahrt ab fahren und es unter einer Brücke abstellen.
Wir verfrachteten nun die Box in meinem Auto und sprachen ab, dass ich diese dann am nächsten Tag mitbringen würde.
Danach fuhr ich Sie nach Hause und wieder zurück zum College.

Am nächsten morgen machte ich den Fehler nicht aufs Thermometer zu schauen, sondern einfach nur ne dicke Jacke anzuziehen und ohne Handschuhe aus dem Haus zum Auto zu gehen um die Box mit den Cookies und Cupcakes zu holen.
Da es ja „nur“ ca. 800 m bis zum College sind, sollte es ja kein Problem sein die Sachen zu tragen. (So dachte ich zu mindestens)
Dass das ein Irrtum war stellte sich schon auf halbem Weg heraus. Am warmen College angekommen zeigte dass Thermometer auch -8 Grad an.

Als nächstes verstaute ich die Box im Bookstore in einem kleinem Seitenbuero, damit ich nicht mit der Box zum Unterricht gehen musste.

Nach 70 min Introduction for Business ging es dann Richtung Verkaufsstand. Als wir dann zwei Mitglieder vor dem Bookstore waren, konnte es erneut losgehen. Wir holten also die Box auf dem Seitenbuero und machten uns ans Dekorieren des Tisches, den wir dann sogar auf zwei ausweiten mussten.

Kurz nach 11 Uhr kam dann noch mehr gebackenes 😉 Es konnte also ordentlich verkauft werden.

Mittlerweile waren wir 6 Leute. Die meisten Studenten, Lehrer und Mitarbeiter gingen einfach nur vorbei ohne etwas zu kaufen.
Also fing ich an die potenziellen Käufer direkt anzusprechen und darauf aufmerksam zu machen, dass es für einen guten Zweck ist.
Wenn jemand ankam und meinte, dass er im Moment satt wäre und später vielleicht nochmal vorbei kommt, dann versuchte ich mit dem Argument, dass er die 3 Cookies für einen Dollar kaufen sollte, die waren schliesslich in einem Plastikbeutel und konnten später verzehrt werden. In den meisten Fällen zog das Argument.
Ich wurde von denen die vorbei liefen und die ich versuchte zu überzeugen, sowie von meinen Clubmitgliedern gleichermassen etwas irritiert angeguckt. Das war mir aber total egal und ich machte weiter.

Nach ca. 40 min am Stand, schnappten sich Meta und Ich einen 3 stöckigen Wagen und machten Mobil 🙂

Ausgerüstet mit einem Becher aus der Cafeteria, in dem wir etwas Wechselgeld mitnahmen und einer Auswahl an allem was wir zu verkaufen hatten, machten wir uns auf den Weg durchs College, um mehr Leute zu erreichen.
Unser erster Anlaufpunkt war die Bücherei, in der wir mit „Cookies, 1$“ oder anderen Sprüchen auf uns aufmerksam machten.
Die Blicke versuchten etwas wie, „Was wollen die denn“ zu sagen. Aber wir beiden hatten einmal mehr unseren Spass.

Wir klapperten die einzelnen Tische ab und versuchten unsere Sachen zu verkauften.
Nachdem wir dann in der Buecherei einmal alles abgeklappert hatten, hatten wir immerhin 8 Dollar verdient.

Aus der Buecherrei fuehrte unser Weg dann nach links durch den Gang und an die Tür von einem der Mitarbeiterbueroraeume.
Ich versuchte dem Collegemitarbeiter sehr hartnaeckig etwas zu verkaufen, erst verneinte er noch. Schliesslich gab er nach und sagte, dass wir durch die andere Tuer zu seinem Buero kommen sollten. Diese Hartnaeckigkeit erwies sich als sehr hilfreich.
Wir kamen gar nicht zu dem Buero, denn Meta hatte schon ein paar Cookies, Cupcakes und Muffins am Eingang verkauft und es kamen noch ein paar weieter hinzu.

Weiter ging es dann zur IT-Abteilung. Hier konnte ich meinen Mund nicht halten und sagte, dass wir fuer eine extra Spende von 5 Dollar auch noch dazu singen wuerden. Ich versuchte die Situation fuer alle (Uns das singen zu ersparen und den Mitarbeitern unseren Gesang) noch zu retten, indem ich ein „fuer 4 Dollar fangen wir gar nicht erst an“.
Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, war neben mir ploetzlich ein „Oh Tannenbaum…“ angestimmt wurde. Nun hatte ich (und die IT 🙂 ) keine Wahl. Also stieg ich mit ein. Wir begannen insgesamt 3 Weihnachtslieder, mehr oder weniger Textsicher, was aber zum Glueck keiner der Amerikaner wusste. Hier zahlte es sich mal wieder aus die einzigen beiden deutschen auf dem Campus zu sein :-).

Nach dieser Aktion musste ich mich dann aber leider verabschieden, da ich in die Clubversammlung musste.
Denn neben den woechentlichen Clubmeetings, treffen sich Vetreter aus jedem Club, an den ersten 3 Donnerstagen im Monat um wichtiges zu besprechen.

Im Anschluss an das Meeting kehrte ich nocheinmal zum Stand zurueck, da mir bis zur naechsten Stunde noch ein paar Minuten Zeit blieben.
Wieder zurück am Stand erfuhr ich, dass der Mobile Verkaufsstand ca. 25$ gemacht hatte.

Bevor ich den Stand in Richtung Klassenzimmer verließ, wurde ich noch mit den Worten (auf deutsch, konnte also kein anderer verstehen): „Basti, probier bitte mal einen meiner Cupcakes. Ich möchte wissen, ob die schlecht sind oder richtig mies“.
Ein Angebot dass man nicht ausschlagen kann, wenn man so gefragt wird, ob man nicht ein paar Cupcakes probieren möchte.
Ich probierte einen und der war sehr lecker.
Da wir den von Ihr gebackenen Kuchen nicht verkauft hatten, wurde ich dann noch gefragt, ob ich den nicht mitnehmen möchte.

Nach meinem Unterricht, ging es dann zur Arbeit wo auch schon der Kuchen neben meiner Tastatur wartete.

Ich fragte meine Kollegen ob jemand etwas davon möchte. Die Blicke und Reaktionen waren aber eher skeptisch.
Es brauchte nicht lange, bis ich realisierte, dass das starke anpreisen des Kuchen nicht förderlich war. Hätte ich den Kuchen mit Gabeln und Servietten hingestellt, wäre keiner misstrauisch geworden. Es brauchte einige Zeit und die Vorkostung von Fred, der den ersten Bissen nahm, nachdem er sagte, „Mir ist das egal, man kann mich auch ein Kick-me Schild auf den Rücken kleben“.
Nachdem Fred also den Kuchen für Lecker und Essbar empfunden hatte, waren dann doch alle an einem Stück interessiert :-).

Die Reste des Kuchen gab es dann am Abend in einem unser all Donnerstag abendlichen Sitzungen in Building A (im Gemeinschaftsraum).

Am Abend kam dann auch noch eine Mail von unserer Advisorin des Clubs, die uns mitteilte, dass wir insgesamt ca. $ 200,- eingenommen haben.
Eine sehr gute Leistung 🙂