Posted in August 2013

Google.de – Kölschkneipe in New York – 8870 Ergebnisse – Wechsler‘s Currywurst NYC

Nachdem mein letzter Eintrag etwas kürzer ausgefallen ist, möchte ich an dieser Stelle nun etwas ausführlicher die ersten Tage zusammenfassen.

Ein letztes Mal ein leckeres Kölsch mit Daniel genießen, bevor es dann für alle zu den verschiedensten Platzierungsorten geht. Ein Kölsch…hmmmmmm…wie ich es vermisst habe. Ein frisch gezapftes Reissdorf für 3$. Mitten in New York City. Perfekt. Besser hätte ich mein Erspartes nicht investieren können!

Am nächsten Morgen klingelte bereits um 05:30 Uhr mein Wecker. Während mein Zimmerkollege Sebastian bereits mitten in der Nacht zur Penn-Station aufbrechen musste, durfte ich ein letztes Mal in NYC frühstücken. Wie an jedem Morgen freute ich mich auch heute wieder auf ein leckeres Mettbrötchen mit Zwiebeln und Paprikagewürz, ein hart gekochtes Ei und ein Körnerbrötchen mit einer dicken Scheibe jungem Gouda. Und wie an jedem Morgen war meine Vorfreude vergeblich. Statt einem Körnerbrötchen gab es wie immer einen Bagel, statt einer Scheibe Käse gab es wie immer Cream-Cheese und statt einem hart gekochten Ei gab es wie immer einen Schokomuffin und eine Tasse fettfreie Milch (man spart hier echt die Kalorien an der falschen Stelle…). Aber ich muss zugeben, dass es mich hätte wirklich schlimmer treffen können. Schließlich sind Bagels und Muffins hier der Standard am Morgen. Man glaubt es kaum, aber es schmeckt tatsächlich verdammt gut, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat! Außerdem muss man ja etwas (ca. 1300 kcal) im Magen haben, wenn knapp 18 Stunden Amtrak-Fahrt vor einem liegen. Also schnell den Teller leer machen, Koffer zusammenpacken und ab zur Penn-Station.

Meinen vorherigen Blogeintrag muss ich etwas korrigieren: Letztendlich waren es doch 34 Leute, die mit dem Amtrak in Richtung Chicago aufgebrochen sind. Somit nahmen wir fast einen ganzen Wagon für uns deutsche PPP’ler ein. 18 Stunden Fahrt liegen also vor uns. Wenn man aus dem Fenster schaut, sieht man Maisfelder. Maisfelder, Maisfelder, Maisfelder. Ab und zu auch mal eine Siedlung und eine Farm, aber dann auch schon wieder Maisfelder und nochmal Maisfelder. Das meinte Zoe also, als sie sagte, dass wir mit der Amtrak-Fahrt ein Gefühl für die Weite des Landes bekommen sollen.

Nach etlichen Versuchen des Schlafens und nach gefühlten 25 eingeschlafenen Körperteilen, kamen wir dann endlich in Chicago an. Schon von Weitem begrüßte uns die atemberaubende Skyline der Millionen-Metropole. Am Bahnhof angekommen, schnappten wir uns unser aufgegebenes Gepäck und begaben uns zum Aufenthaltsraum. Hier sollten wir uns also nun knapp 7 Stunden aufhalten. Nach knapp 5 Stunden begaben Keno und ich uns dann auf einen spontanen Sightseeing-Trip. Auch wenn wir eigentlich nur im Food-Court des Bahnhofs ein paar Kalorien zu uns nehmen wollten, so kamen wir doch auf die glorreiche Idee, mal eine kurze Städtetour zu machen. Krasse Idee…2 Stunden vor Abfahrt des Anschlusszuges. ABER: Das beste, was wir je hätten machen können an dem Tag. Einfach los laufen und mal gucken was uns da so erwartet. Kurz ein paar ortskundige Studenten um Hilfe gefragt und ab ging es. Bilder sagen mehr als tausend Worte und so könnt Ihr ein paar Eindrücke im unteren Bereich sammeln. Die Zeit allerdings spielte uns nicht sonderlich in die Karten. Warum auch, wenn man 2 Stunden vor Abfahrt auf eine solche Idee kommt? Zeit für den Rückweg per pedes blieb also nicht mehr. Kein Problem in einer solchen Stadt. Einen Schritt in Richtung Straße. Hand ausstrecken. Ein Taxi hält an. In kurzer Zeit das wichtigste gesehen und doch noch pünktlich am Bahnhof angekommen. Jood jemaat!

Nun also sollte es mit Eduard und Stefan also weitergehen. Mit dem Amtrak machten wir drei uns auf in Richtung Effingham. Maisfelder, Maisfelder, Farm, Maisfelder und nochmal Maisfelder. Na klar, was auch sonst?! J

In Effingham angekommen, warteten bereits Hayle, Dustin, Brogan, Tregan und meine College-Beauftrage Tina auf mich. Ein wirklich herzlicher Empfang! Da wir schon im Vorfeld eine Menge kommuniziert hatten, wusste ich ja zum Glück welch tolle Familie mich dort erwartet. Hayle ist 32 und arbeitet im örtlichen Krankenhaus als Krankenschwester. Dustin ist 36 und arbeitet als Maschinist bei einem Ölfilter-Hersteller. Brogan ist 9 Jahre alt, geht zur Grundschule und spielt leidenschaftlich gerne Football und Baseball. Tregan ist 3 Jahre und ist bereits jetzt ein Wrestling-Fanatiker. Alle vier sind sehr lebhaft und unternehmen viel in jeder freien Sekunde. Ich habe somit also ein wirkliches Glückslos gezogen! Ihr Haus befindet sich am „Stadt“-Rand in einer etwas gehobeneren Siedlung. Ein riesiger Garten mit Trampolin, kleinem Spielplatz und jeder Menge Eichhörnchen krönt das Ganze noch. Natürlich habe ich hier mein eigenen Zimmer mit allem, was ich brauche! Tina, meine College-Beauftragte, ist eine sehr gute Freundin der Familie. Das ist auch der Grund, weshalb sich Hayle und Dustin dazu entschieden haben, einen Austauschstudenten aufzunehmen.

Mich hat es hier wirklich gut getroffen! Das beruhigt sehr!

Für all diejenigen die im Vorfeld meinten, Olney sei nur durch seine Eichhörnchen charakterisiert. It is definitely not! 15 (!!!) Fast-Food Restaurants, 1 riesiger Walmart, ein Sportgeschäft und jede Menge Tante-Emma-Läden. Was will man mehr. Kurz zum Walmart. Man stelle sich vor, man packt den Globus in Frechen-Marsdorf dreimal (!!!) in einen Raum und stattet ihn mit allem aus, was man in den Staaten braucht: eine eigene Abteilung für Waffen, eine Abteilung für’s Angeln, natürlich eigene Abteilungen für jegliche Sportarten und dazu noch jeeeedee Menge Lebensmittel und Dinge, die kein Mensch braucht. Willkommen im Supersize-Walmart. J

Olney ist vergleichbar mit einem ganz normalen Dorf wie Kerpen-Blatzheim. Jedoch vom Areal ca. fünfmal so groß. Jedes Haus hat einen eigenen riesigen Garten und mindestens 5 Parkplätze! Die Häuser selbst sind typisch amerikanisch: Holzhäuser eben. Natürlich ist alles hyper-klimatisiert. Temperaturunterschiede von 20 Grad zur Außentemperatur sind keine Seltenheit. Was ich davon halte? Verschwenderisch, aber geil! J Die Stadtwerke würden sich über solche Kunden freuen.

Angekommen in einer super coolen Gastfamilie, wurde abends auch schon direkt ein bisschen gegrillt. Ein bisschen? Oh sorry, denkt bitte an amerikanischen Verhältnisse, wenn ich von „ein bisschen“ spreche. Ein bisschen grillen bedeutet hier: 8 Kilogramm feinste Spareribs. Dazu Maiskolben und Bratkartoffeln. Yeeeees J Und wieder mal einen Jackpot. Während man sich in Deutschland mit Veggie-Tagen und anderen Spielereien auseinandersetzt, haue ich mir hier mal eben 10 Spareribs rein. Klingt pervers. Schmeckt aber unglaublich gut!

Am vergangenen Sonntag habe ich mir dann auch schon mein Auto zulegen können. Da ich mich im Vorfeld schon umgehört hatte, hatte ich natürlich hier leichtes Spiel. Der ehemalige PPP’ler David verkaufte seinen Wagen über seine Gastfamilie. Und so konnte ich auf einfache Art und Weise eines der coolsten Autos abstauben, was ich je hätte bekommen können: 1999 Lincoln. 4.6 Liter, 220 PS. Automatik-Getriebe, Wurzelholz-Ausstattung, 6-fach CD-Wechsler, 15 Liter auf 100km und jede Menge Schnick-Schnack. Und alles in einem TOP Zustand. Was will man mehr?! Richtig: Ein Kölsch und ein Mettbrötchen…

Am Montag ging es dann mit unserem Boot raus auf den See. Ein bisschen „tuben“ und ein wenig „fishen“. Tregan hat als einziger an dem Tag einen kleinen Breitmaul-Barsch fangen können. An dieser Stelle Petri Heil, kleiner Mann! Gut gemacht! Auch hier sagen wieder Bilder mehr als tausend Worte. Seht selbst.

Heute startet meine College-Phase. Meine Fächerwahl war dabei etwas schwieriger als gedacht. Meine erhofften Kurse wie Human Ressource Management und Macroökonmie waren leider bereits voll. Somit setzt sich meine Fächerwahl nun wie folgt zusammen: Gesellschaftsprobleme der heutigen Zeit, Geschichte der USA seit 1877, Regierung der USA und Geschichte des modernen Terrorismus‘. Ja, auch solche Fächer wie Terrorismus gibt es hier. Ich bin gespannt und voller Vorfreude auf meine Zeit am College und ich hoffe, dass ich schnell viele Leute kennenlerne. Am kommenden Freitag haben wir ein Fußballturnier hier mit allen international students. Ein perfekter Zeitpunkt, um schnell und einfach Leute kennenzulernen! ich freue mich sehr darauf! Mein erstes Tennisspiel auf amerikanischem Boden konnte ich gegen einen Philipienen klar mit 6:0 und 6:0 für mich entscheiden. Vielleicht sollte ich mich doch noch schnell für die US-Open bewerben…

 

Und nun wartet draußen auch schon mein College-Driver auf mich. In diesem Sinne verabschiede ich mich und wünsche Euch allen einen schönen Tag!

 

Liebe Grüße aus Olney,

Euer Stefan

 

IMG_1379

IMG_1390

IMG_1394

IMG_1519

IMG_1428

IMG_1505

 

New York – Chicago – Effingham

Mama, Papa und Oma noch ein schnelles „Maat et joot!“ und ab in den Flieger (schreibt sich leichter als es letztendlich war). Nach rund 8 Stunden Flugzeit mit einer 747-400 sollten wir dann um 12:45 Uhr Ortszeit endlich in New York ankommen. Als sei ein solcher Flug nicht schon anstrengend genug, hatten wir dann noch die Ehre, rund anderthalb (!!!) Stunden an der amerikanischen Einreisebehörde zu warten. Und wofür? Für einen einzigen Stempel im Reisepass. Im Ausgangsbereich warteten dann aber auch schon Zoe und Beth von Cultural Vistas auf uns. Im Reisebus ging es dann weiter zu unserem Hostel nach New York City. Untergebracht war unsere Gruppe im YMCA-Hostel. Das im Vorfeld angekündigte „Koffer rein. Zimmer voll.“ sollte hier tatsächlich voll zutreffen.

Neben vielen Seminaren zu Themen wie Krankenversicherung, Autokauf oder aber auch der Jobsuche, blieb natürlich auch jede Menge Zeit für Sightseeing. Wahnsinn! Hammer! Krass! New York beeindruckt mit seinen Dimensionen. Mit seiner Hektik. Mit seiner Lautstärke. Mit seinen Menschen. Für mich einfach schwer in Worte zu fassen. Man muss es einfach erlebt haben.

In 20 Minuten geht es dann zum letzten Frühstück hier in New York. Und da liegt es nahe, dass es auch heute nochmal ein typisch amerikanisches Frühstück mit Bageln, Schmierkäse, Muffins und fettfreier Milch gibt. Danach heißt es auch schon: Check Out!

Meine Weiterreise wird schätzungsweise mindestens genauso intensiv wie die ersten Tage hier in New York. Von der New Yorker Penn Station geht es per Amtrak (amerikanisches Bahnunternehmen) nach Chicago. 18 Stunden Zugfahrt warten auf 23 Teilnehmer, die in Richtung Chicago unterwegs sind. Hier trennen sich dann auch diese Wege. Nach 8 Stunden Aufenthalt dort, werde ich mit Eduard und Stefan weiter per Amtrak in Richtung Effingham (IL) reisen. Die beiden sind im von Olney 50 Minuten entfernten Mt. Carmel platziert.

Jetzt geht es also auf die Schlussgerade. Noch einmal heißt es: „It’s not right. It’s not wrong. It’s just a Challenge!”

Viele Grüße aus New York,

Euer Stefan

Ps.: 4 Tage – 7 Mal Fast Food – 13.000 Kalorien – Klingt hart, aber schmeckt!

IMG_1285

IMG_1177

IMG_1162

IMG_1121

Zur Werkzeugleiste springen