Sorry, dass ich hier so lange nichts von mir habe hören lassen, aber das hat natürlich auch seine Gründe und die heißen Arbeit und Zeitraserei. Mit vielen von euch habe ich ja in der Zwischenzeit auch immer mal wieder gesprochen. 🙂
Zu meiner grundsätzlichen Situation gibt es eigentlich gar nicht so viel Neues. Ich gehe weiterhin normal arbeiten (meistens mit Überstunden), treffe meine Freunde, komme mit meinem Lauftraining voran und gehe tanzen. In meinem –sagen wir neueren Job läuft es richtig gut. Die Arbeit macht Spaß und meine Kollegen sind total nett. Es gibt immer mal wieder verschiedene Events und Aktionen, die in der Firma veranstaltet werden, was mir die Gelegenheit gibt, meine Kollegen besser kennenzulernen und einen tollen Einblick in das Amerikanische Arbeitsleben zu bekommen. Vor Ostern hatten wir beispielsweise ein Firmen Ostereisuchen –natürlich für Erwachsene gestaltet, sodass es auch echt schwierig war, die Ostereier, die mit Süßigkeiten und Gutscheinen gefüllt waren zu finden. In einem Ei hatte ich einen Gutschein für eine gratis Autowäsche. Jippiiie!!! Außerdem hatten wir unter den Kollegen einen „Easterbunny Cake Contest“. Jedes Team hat zwei Kuchen bekommen, die zu einem Hasenkuchen zusammengebastelt und dekoriert werden mussten. War echt cool, mal sowas mitzumachen! Vor kurzem war dann „Administration Appreciation Day“, ein Tag, an dem administrative Bürokräfte gewertschätzt werden. Da Wertschätzung in den USA ziemlich groß geschrieben wird, wurden wir tatsächlich an dem Tag überrascht und jeder Schreibtisch war mit einem tollen Ballon mit dem Spruch „You’re appreciated“ drauf und persönlichen Botschaften der Kollegen dekoriert. Am Tag zuvor hatte jeder bereits einen Starbucks Kaffee auf dem Schreibtisch stehen. Das war eine richtig tolle Geste von den Chefs. 🙂
In den letzten Wochen hatte ich kräftig Besuch aus der Heimat, was sich so richtig gut angefühlt hat. Fabio und Birgit waren für etwa zwei Wochen zu Besuch und ich konnte ihnen zeigen, was ich hier so mache und ihnen meine Leute vorstellen, die ich kennengelernt habe. In Puyallup war die Spring Fair, ein großer Jahrmarkt. Im Herbst hatte ich bereits von der Herbst Fair berichtet. Die Jahrmärkte haben immer unterschiedliche Shows zu bieten und dieses Mal hat es super gepasst mit einer Monster Truck Show. Also, flott die letzten Tickets abgegriffen und auf in ein typisch Amerikanisches Abenteuer. Vor der Show konnte man mit den unterschiedlichen Fahrern sprechen, Fotos machen und sich die Trucks aus näherer Entfernung anschauen. Ich kann euch sagen: Es war insgesamt laut, stinkig und total abgefahren! Immer wieder gerne! Unter anderem haben wir auch eine Stadttour der besonderen Art in Seattle gemacht. Dort gibt es etwas, dass sich „Ride the Ducks“ nennt und eine Land- sowie Wasserstadttour beinhaltet. Man fährt in einem Bus, der auf dem Weg ins Wasser zu einem Boot umfunktioniert wird. Die Fahrer sind immer lustig verkleidet und verbreiten ordentlich Stimmung. Eine Tour, die ich sonst so noch nicht gesehen habe –bei typischem Seattle-Wetter übrigens. 😉
Über das Osterwochenende sind wir drei in den Yellowstone Nationalpark gefahren. Der Park ist der älteste Nationalpark der Welt und hat viele unterschiedliche Landschaften zu bieten. Da wir am allerersten Tag hingefahren sind, an dem das Westgate offen war (über die Wintersaison ist es geschlossen) hatten wir vorher noch Bedenken, dass noch zu viel Schnee liegen könnte. Das Wetter war allerdings auf unserer Seite und so waren mehr Bereiche des Parks geöffnet, als zuvor angekündigt, es war warm und sonnig, sodass man dem Schnee beim Schmelzen zuschauen konnte und das beste: Der sonst so von Besuchern überfüllte Park war ganz und gar nicht voll. Die Kirsche auf der Sahnetorte waren dann noch die National Park Days über das Osterwochenende, an denen wir keinen Eintritt zahlen mussten. Wir sind am Freitagmorgen mit dem Auto aus Olympia losgefahren. Die Stecke dauert etwa 14 Stunden zum Montana Teil des Parks. Da der Yellowstone echt groß ist, geht er über drei verschiedene Staatgrenzen (Idaho, Montana und Wyoming). Für die Fahrten haben wir uns unterschiedliche Touren für Hin- und Rück- überlegt, sodass wir mehr von der amerikanischen Landschaft sehen und es hat sich gelohnt! Der Hinweg hat uns durch Oregon und Idaho geführt, zurück ging es dann durch Montana. Insgesamt ist es eine Strecke von ca. 1500 km, eine Strecke, für die man uns in Deutschland für verrückt erklärt hätte- Willkommen in den USA! Die verschiedenen Strecken hatten definitiv ihre Vorteile, denn so wurden wir in unterschiedlichste kleine Orte geführt, die wir wahrscheinlich sonst nie besucht hätten. Einer davon war Huntington in Oregon, eine kleine „Stadt“, die noch im Altwestern-Style vorzufinden ist. Dort gibt es beispielsweise ein kleines Freiluftmuseum, in dem alte Siedlerkutschen ausgestellt sind. Wären wir nicht fast mangels Benzin liegengeblieben, wären wir wohl nie dort gelandet ;-). Zurück zum Yellowstone: Neben der landschaftlichen Schönheit, die ich schon erwähnt hatte gibt es dort auch eine Menge Tiere, wie Bisons, Antilopen, Nordamerikanische Hirsche und Bären zu sehen. Mr. Petz hat sich zwar nicht persönlich gezeigt, aber seine frischen Fußspuren im Schnee hinterlassen- ich sag ja, die perfekte Jahreszeit :-). Vor allem ist der Nationalparks aufgrund seiner vielen, einzigartigen Geysire bekannt. Überall raucht und dampft es und man wird nur so von unterschiedlichsten Farben der Metalle in den Geysiren übermannt. Immer wieder brechen unterschiedliche aus und es macht einfach Spaß durch die Landschaft zu wandern und zu genießen. Der bekannteste Geysir ist der Old Faithful, einer der größten Geysire der Welt, der in etwa alle eineinhalb Stunden bis zu einer Höhe von 55 Metern ausbricht. Das Wochenende war der Knaller! Für mich ist ein Traum in diesem Jahr in Erfüllung gegangen, denn den Yellowstone Nationalpark wollte ich unbedingt sehen. Das Beste war natürlich, ihn gemeinsam mit Familie zu erleben und diese Erfahrungen zu teilen! Ich hatte eine tolle und unvergessliche Zeit mit Fabi und Birgit und war einfach nur happy, ihnen zu zeigen, wo es mich in meinem USA-Jahr hin verschlagen hat.
Eine Woche danach ging es auch schon erfreulich weiter mit dem Besuch aus der Heimat und Tina und ihr Onkel Harm haben mich besucht. In der Zwischenzeit hatte ich dann mal eine Woche sturmfrei, da meine Gastmutter auf Reise war. Meine Kollegin Yuko und ihr Mann haben mich zu einem Fußballspiel der Seattle Sounders eingeladen und hatten sogar VIP Tickets, wo wir mit Essen und Getränken versorgt wurden und dazu richtig gute Sitzplätze hatten. Anders als ich erwartet hatte, haben wir zum Glück draußen und nicht hinter einer Glasscheibe gesessen. Die Amerikaner sagen, dass die Stimmung im Sounders Stadion die authentischste in den gesamten Staaten sein soll, da sie ja ansonsten nicht so Fußball begeistert sind und es kam tatsächlich recht nah an ein deutsches Station heran. Eine tolle Erfahrung und ENDLICH mal wieder Fußball!!! 🙂
Als mein Besuch endlich da war, bin ich bin aus der Freude gar nicht mehr rausgekommen. Ist doch schön, etwas Heimat in der näheren Umgebung zu haben, auch wenn man sie immer im Herzen trägt! Wir haben an einem Tag eine Underground Tour in Seattle gemacht- wieder eine etwas andere Art, eine Stadttour zu unternehmen. Da Seattle gebürtig auf Höhe des Meeresspiegels gelegen war und deshalb ständig Probleme mit Überflutung hatte, wurde die „neue“ Stadt nach dem Wiederaufbau auf dem damaligen Erdgeschoss gebaut. Die alten Gehwege, Eingänge zu Geschäften, etc. sind teilweise immer noch begehbar und mit einem Guide, der einem die Geschichte der Stadt auf sarkastische, aber coole Art und Weise beibringt ist diese Tour definitiv lohnenswert! Wir hatten leider etwas bewölktes Wetter, sodass ich die beiden nicht zum Mount Rainier Nationalpark bringen konnte. Immerhin haben wir es versucht, aber es hat leider nicht so geklappt- schönes Wetter hatten wir trotzdem und so haben wir die schöne Zeit miteinander genossen und sind anstatt wandern zu gehen Kajak gefahren. Genau die richtige Entscheidung! In ein paar Tagen kommen die beiden noch einmal zurück und dann gibt’s noch einmal etwas Zeit miteinander- jippiiie!
Die passenden Bilder zu diesem Blogeintrag gibt’s bald in meiner Galerie. Achso, noch 72 Tage 😉
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